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Fußball-Europameisterschaft 2021/Finalrunde


Fußball-Europameisterschaft 2021/Finalrunde


Dieser Artikel behandelt die einzelnen Finalrundenspiele und -resultate der Fußball-Europameisterschaft 2021.

V Sieg nach Verlängerung
E Sieg nach Elfmeterschießen

Bei den Dänen kam Kasper Dolberg, der gemeinsam mit Jens Stryger Larsen durch die Ausfälle von Daniel Wass und Yussuf Poulsen in die Startelf gerückt war, zu seinem ersten Einsatz von Beginn an bei dieser Europameisterschaft. Nach einer Drangphase der Waliser traf der dänische Offensivspieler nach 27 Minuten im Anschluss an eine Unterzahlsituation vor dem gegnerischen Strafraum zum 1:0. Vor dem Seitenwechsel hatte das langsam spielbestimmende Dänemark in Person von Joakim Mæhle die Chance auf den nächsten Treffer, dieser traf aber nur das Außennetz. Bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff traf Dolberg zum zweiten Mal, als er einen Pass von Martin Braithwaite nach missglückter Abwehr durch Joe Rodon in den Lauf bekam. Wales versuchte es weiter, kam aber nur über Distanzschüsse überhaupt an das dänische Tor heran, auch Mathias Jensen scheiterte auf der Gegenseite mit einem angeschnittenen, hohen Ball nur um Zentimeter. Ab einer Spielzeit von etwa 60 Minuten brachte Wales keine nennenswerten Offensivaktionen mehr zustande, Dänemark drängte hingegen auf einen Ausbau der Führung, vergab aber teils hochkarätige Abschlusschancen. In der Schlussphase war Mæhle auf der rechten Seite ungedeckt, kam an den Ball, während er fünf Verteidiger sowie Torwart Danny Ward gegen sich hatte und schoss aus nächster Nähe das 3:0. Wenig später leistete sich Harry Wilson ein unnötiges Foul, woraufhin sein Team die Nachspielzeit in Unterzahl bestreiten musste. In dieser nutzte Braithwaite die walisischen Defensivfehler ein ums andere Mal aus und schoss das vierte Tor Dänemarks.

Sowohl Lorenzo Insigne wie auch Nicolò Barella zwangen Keeper Daniel Bachmann bereits in der Anfangsviertelstunde zu zwei Paraden, auf der anderen Seite konnte lediglich Marko Arnautović einmal abschließen. Inmitten einer längeren Ballbesitzphase Österreichs hatte Ciro Immobile aus 20 Metern die Chance auf einen Treffer, den jedoch das Lattenkreuz verhinderte, woraufhin es torlos in die Halbzeitpause ging, in der keiner der Trainer personelle Änderungen vornahm. Kurz nach dem Seitenwechsel nutzte Arnautović einen Konter zu einem Vorstoß, einige Minuten später setzte Kapitän David Alaba einen Freistoß aus aussichtsreicher Position etwas zu hoch an. Italien war in der Folge das aktivere Team, während der Gegner die Angriffe nun häufiger unterband und auf Konterchancen aus war. Aus einer solchen heraus erzielte Arnautović per Kopf das vermeintliche 0:1, das aber aufgrund einer Abseitsstellung beim Abspielen nicht gegeben wurde. Österreich wurde nun zunehmend stärker, auf beiden Seiten ergaben sich aber keine Großchancen mehr, was zum Gang in die Verlängerung führte. Nach fünf Minuten in der ersten Hälfte der Verlängerung setzte sich der erst kurz vor Schluss der regulären Spielzeit eingewechselte Federico Chiesa im Strafraum gegen Konrad Laimer durch und erzielte das 1:0. Zehn Minuten später erhöhte Matteo Pessina auf 2:0, nachdem die in Zugzwang geratenen Österreicher nun defensiv offener agierten. Sechs Minuten vor Ende der Verlängerung verkürzte Saša Kalajdžić noch auf 1:2, was aber zugleich der Endstand war. Somit war die 1.168 Minuten andauernde Serie ohne Gegentore der italienischen Torhüter zwar gebrochen, der bisherige verbandsinterne Rekord von Dino Zoff aus dem Jahr 1974 jedoch trotz allem um 26 Minuten übertroffen.


Die Niederländer versuchten bereits früh, über ihre bislang starken Außenbahnspieler für Gefahr zu sorgen, Matthijs de Ligt und Denzel Dumfries kamen innerhalb der ersten Viertelstunde zu ersten Torgelegenheiten. An der gut positionierten Viererkette gab es aber weitestgehend kein Vorbeikommen und in der Folge gelangten die Tschechen mehrmals vor das niederländische Tor. Nach dem Seitenwechsel hatte Donyell Malen die Führung auf dem Fuß, lief sich aber dann vor dem Keeper Tomáš Vaclík an selbigem fest. Nach einer guten Stunde spielte Verteidiger de Ligt den Ball als letzter Mann vor dem eigenen Strafraum mit der Hand, woraufhin er mit Rot vom Platz gestellt wurde. Frank de Boer justierte defensiv nicht nach, ging stattdessen ins Risiko und wechselte den Stürmer Quincy Promes ein. Einen schwierigen Ball klärte Dumfries gut zehn Minuten später mit dem Fuß, wenig später aber gingen die Tschechen nach einem Kopfball von Tomáš Holeš in Führung. De Boer wechselte nun mit Wout Weghorst einen weiteren Angreifer ein und drängte auf den Ausgleich. Stattdessen bereitete Torschütze Holeš in der 80. Minute Patrik Schicks 2:0 vor, was die Vorentscheidung bedeutete.

Bereits nach einer Viertelstunde konnte die Schweiz durch einen Kopfballtreffer von Haris Seferović überraschend in Führung gehen. In der 55. Minute bekamen die Eidgenossen zudem einen Foulelfmeter zugesprochen. Ricardo Rodríguez vergab die Chance zum 2:0 jedoch. Frankreich spielte nach dem gehaltenen Elfmeter plötzlich entfesselt auf und konnte die Partie innerhalb von drei Minuten durch einen Doppelschlag von Karim Benzema drehen. Nachdem Paul Pogba in der 75. Minute mit einem platzierten Distanzschuss traf, schien die Partie zugunsten des Favoriten entschieden. Der Schweiz gelang es aber, durch einen erneuten Seferović-Kopfball und einen platzierten Schuss von Mario Gavranović kurz vor Ende doch noch zum 3:3 auszugleichen. Anders als die Partie Spanien gegen Kroatien zuvor, die einen nahezu identischen Spielverlauf hatte, gelang in der Verlängerung keinem Team der Treffer, sodass ein Elfmeterschießen entscheiden musste. Hier trafen die ersten neun Schützen, bevor Yann Sommer den Ball von Kylian Mbappé halten konnte.

Das Schweizer Team stellt mit diesem Match zwei Rekorde auf: Trainer Vladimir Petković tritt zum 77. Mal als Coach bei einem Schweizer Länderspiel an; er steht nun mit Karl Rappan gleich (77 Trainer-Einsätze zwischen 1937 und 1963). Ebenso ist Yann Sommer mit diesem Spiel der Torhüter mit den meisten Einsätzen bei Schweizer Länderspielen; er löst Erich Burgener (1973 bis 1986) ab. Mit diesem Spiel hat sich die Schweiz erstmals seit 1954 wieder die Teilnahme am Viertelfinal eines wichtigen internationalen Turniers erkämpft. Es war das erste Mal, dass die Schweiz ein Elfmeterschießen an einer Endrunde für sich entscheiden konnte.

Mikkel Damsgaard traf in der 30. Minute per Freistoß zum 1:0 für die Dänen; es war das einzige direkte Freistoß-Tor dieser Europameisterschaft.

Umstritten war ein Foulelfmeter in der 103. Minute, den Kane im Nachschuss zum 2:1 verwandelte, nachdem Schmeichel zunächst gehalten hatte. Diverse Sportkommentatoren kritisierten, dass dieser Elfmeter nicht hätte gegeben werden dürfen, und dass die VAR nur bei klaren Fehlentscheiden eingreifen dürfen. Die Zeit bezeichnete den Sieg Englands zwar als gerecht, aber den Elfmeter als „Geschenk“. Manuel Gräfe erklärte, der Elfmeter-Entscheid stünde auch gegen die Linie, die Makkelie bei diesem Spiel angelegt hatte. Unmittelbar vor der den Strafstoß verursachenden Szene im Strafraum befand sich ein zweiter Ball auf dem Spielfeld in der Nähe des Spielgeschehens. Der Schiedsrichter kann in einer solchen Situation das Spiel unterbrechen, zwingend ist dies jedoch nur, wenn der zweite Ball das Spiel beeinflusst. Zudem war aus der Zuschauermenge unmittelbar vor der Ausführung des Elfmeters ein Laserpointer auf Torhüter Schmeichel gerichtet worden. Die UEFA ermittelt daher.

Das Finale des paneuropäischen Turniers wurde zu einem Heimspiel für die englische Mannschaft, bis auf das Viertelfinale gegen die Ukraine in Rom fanden alle Spiele des englischen Teams in Wembley statt. Vor und nach dem Spiel kam es zu Ausschreitungen. Dabei gelang es englischen Anhängern, gewaltsam Sicherheitszäune zu durchbrechen und das Stadion zu stürmen, in Videos waren Schlägereien an den Eingängen zu sehen, zahlreiche Zivilpersonen und Polizisten wurden verletzt. Auf dem Wembley Way (zwischen der U-Bahn-Station Wembley Park und dem Wembley-Stadion) sowie auf beliebten Londoner Plätzen wie dem Piccadilly Circus und dem Leicester Square feierten Zehntausende Fans mit viel Alkohol und ohne jeglichen Abstand oder Schutzmasken.

England ging bereits nach zwei Minuten durch ein Tor von Luke Shaw in Führung. In der zweiten Halbzeit war Italien jedoch die aktivere Mannschaft. Leonardo Bonucci erzielte in der 67. Minute den Ausgleichstreffer. Vor dem Elfmeterschießen wechselte Gareth Southgate mit Marcus Rashford und Jadon Sancho zwei Spieler ein, die als sichere Elfmeterschützen galten. Rashford traf jedoch nur den Pfosten, Sanchos Schuss wurde von Gianluigi Donnarumma pariert. Da auch der 19-jährige Bukayo Saka an Donnarumma scheiterte, ging Italien als Sieger aus dem Elfmeterschießen hervor, obwohl der englische Torhüter Jordan Pickford zuvor ebenfalls zwei Elfmeter gehalten hatte.

Schiedsrichter Björn Kuipers wurde nach dem Spiel vielfach für seine Spielführung gelobt.


Text submitted to CC-BY-SA license. Source: Fußball-Europameisterschaft 2021/Finalrunde by Wikipedia (Historical)