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Internationale Filmfestspiele von Venedig 2023


Internationale Filmfestspiele von Venedig 2023


Die 80. Internationalen Filmfestspiele von Venedig (italienisch 80ª Mostra Internazionale d’Arte Cinematografica) wurden vom 30. August bis zum 9. September 2023 am Lido veranstaltet. Sie zählen neben der Berlinale und den Filmfestspielen von Cannes zu den drei bedeutendsten A-Festivals der Welt und standen zum zwölften Mal unter der Leitung von Alberto Barbera. Mit dem Goldenen Löwen, den Hauptpreis des Festivals, wurde der britische Spielfilm Poor Things von Giorgos Lanthimos ausgezeichnet. Jurypräsident für den Hauptwettbewerb war der Regisseur und Drehbuchautor Damien Chazelle.

Bereits vor Festivalbeginn als Laureaten fest standen die italienische Filmregisseurin Liliana Cavani und der chinesische Schauspieler Tony Leung Chiu-wai. Beiden wurde Ende März 2023 der Goldene Löwe als Ehrenpreis für ein Lebenswerk zuerkannt.

Als Moderatorin der Auftaktzeremonie und der abschließenden Preisgala wurde die italienische Schauspielerin Caterina Murino ausgewählt und als Eröffnungsfilm ursprünglich Challengers – Rivalen von Luca Guadagnino. Aufgrund des Streiks von Schauspielern und Drehbuchautoren in den USA wurde Challengers durch Comandante von Edoardo De Angelis ersetzt.

Als Jurypräsident des Internationalen Wettbewerbs (Venezia 80), in dem unter anderem der Goldene Löwe für den besten Film des Festivals vergeben wird, wurde der amerikanisch-französische Filmemacher Damien Chazelle ausgewählt. Seine Spielfilme La La Land und Aufbruch zum Mond eröffneten die Festivalauflagen 2016 und 2018.

Chazelle stehen bei der Vergabe der Preise weitere Jurymitglieder zur Seite, die im Juli benannt wurden:

  • Saleh Bakri, palästinensischer Schauspieler
  • Jane Campion, neuseeländische Filmemacherin (Großer Preis der Jury 1990, Regiepreis 2021)
  • Mia Hansen-Løve, französische Filmemacherin
  • Gabriele Mainetti, italienischer Filmemacher, Schauspieler und Filmkomponist (Teilnehmer am Wettbewerb 2021)
  • Martin McDonagh, irischer Filmemacher (Drehbuchpreisträger 2017 und 2022)
  • Santiago Mitre, argentinischer Filmemacher (Teilnehmer am Wettbewerb 2022)
  • Laura Poitras, US-amerikanische Filmemacherin und Journalistin (Gewinnerin des Goldenen Löwen 2022)
  • Shu Qi, taiwanische Schauspielerin

Das offizielle Programm für die 80. Auflage des Festivals wurde am 25. Juli 2023 präsentiert. Insgesamt wurden 23 Filmproduktionen in den Hauptwettbewerb um den Goldenen Löwen eingeladen, darunter mit Sofia Coppola eine frühere Gewinnerin des Hauptpreises. 15 Filmemacher wurden erstmals für die Hauptsektion benannt. Die italienischen Schauspieler Pierfrancesco Favino und Alba Rohrwacher waren mit Rollen in jeweils zwei Wettbewerbsbeiträgen vertreten.

Die Sektion Orizzonti (dt.: „Horizonte“) widmet sich neuen Trends im internationalen Film und stellt vor allem unkonventionelle Filme vor, darunter Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilme. Es werden sowohl Kurz- als auch Langfilme akzeptiert.

Als Vorsitzender der internationalen Jury wurde der italienisch-amerikanische Filmemacher Jonas Carpignano ausgewählt, der folgender Jury vorsteht:

  • Kaouther Ben Hania, tunesische Filmemacherin (Teilnehmerin am Orizzonti-Wettbewerb 2020)
  • Kahlil Joseph, US-amerikanischer Regisseur und Künstler
  • Jean-Paul Salomé, französischer Filmemacher (Teilnehmer am Orizzonti-Wettbewerb 2022)
  • Tricia Tuttle, britische Festivaldirektorin

Diese Sektion präsentiert bis neun Werke, die dem Kinopublikum kreative Originalität demonstrieren sollen.

Diese Sektion zeigt eine Auswahl aktueller restaurierter Filmklassiker sowie Dokumentarfilme über das Kino oder einzelne Künstler. Eine Jury um den italienischen Filmemacher Andrea Pallaoro und 25 Filmstudenten vergeben Preise für den besten restaurierten Film und den besten Dokumentarfilm.

Diese Sektion widmet sich ausschließlich Werken aus dem Bereich XR (extendet Reality). Teilnahmeberechtigt sind unter anderem 360°-Videos oder interaktive XR-Werke beliebiger Länge, einschließlich Installationen und virtuellen Welten. Neben einem Wettbewerb teilt sich Venice Immersive in die nicht-kompetitiven Reihen Biennale College Cinema VR und Best of Immersive sowie Worlds Gallery.

Eine Jury um die taiwanische Filmemacherin und Jurypräsidentin Singing Chen, dem argentinischen Unternehmer German Heller und dem brasilianischen Filmemacher und Künstler Pedro Harres vergibt drei Preise.

Bei dieser Sektion handelt es sich um einen Fortbildungsworkshop für die Entwicklung und Produktion von Werken mit Mikrobudget, offen für Teams von Regisseuren und Produzenten aus der ganzen Welt. Teilnehmende Arbeiten:

  • L’anno dell’uovo – Regie: Claudio Casale
  • Árni – Regie: Dorka Vermes
  • Lumbrensueño – Regie: José Pablo Escamilla

Parallel zur Vergabe des Goldenen Löwen präsentiert die Settimana Internazionale della Critica (SIC; dt.: „Internationale Kritikerwoche“) sieben Werke von Debütregisseuren, die ebenfalls mit Preisen ausgezeichnet werden. Außer Konkurrenz werden zwei Sondervorführungen organisiert. Die Nebensektion wird von der italienischen Filmkritikervereinigung Sindacato Nazionale Critici Cinematografici Italiani (SNCCI) organisiert.

Seit 2004 organisiert die Non-Profit-Organisation Associazione culturale Giornate degli Autori in Zusammenarbeit mit den italienischen Berufsverbänden für Filmregisseure (ANAC) und Autoren (100autori) die Nebensektion Giornate degli Autori. Sie wurde von Reihe Quinzaine des réalisateurs des Filmfestivals von Cannes inspiriert und präsentiert zehn Filmbeiträge. Die Giornate degli Autori legt Wert auf qualitativ hochwertiges Kino mit besonderem Augenmerk auf Innovation, Forschung, Originalität und Unabhängigkeit. Begleitet wird das Programm von zahlreichen Sonderveranstaltungen.

Der Sektion steht Renata Santoro sowie ein Auswahlkomitee vor.

  • Außer Konkurrenz:
    • Coup! (Abschlussfilm) – Regie: Austin Stark, Joseph Schuman (USA) – mit Peter Sarsgaard, Billy Magnussen, Sarah Gadon, Skye P. Marshall, Faran Tahir, Kristine Nielsen, Fisher Stevens
  • Miu Miu Women’s Tales:
    • #25 Exe Two Times Mouth (Kurzfilm) – Regie: Lila Avilés (Italien, Mexiko)

Die Auszeichnungen wurden am letzten Festivaltag während der Abschlussgala bekanntgegeben:

  • Goldener Löwe: Poor Things – Regie: Giorgos Lanthimos
  • Silberner Löwe – Großer Preis der Jury: Evil Does Not Exist – Regie: Ryūsuke Hamaguchi
  • Silberner Löwe – Beste Regie: Matteo Garrone (Io capitano)
  • Coppa Volpi – Beste Darstellerin: Cailee Spaeny (Priscilla)
  • Coppa Volpi – Bester Darsteller: Peter Sarsgaard (Memory)
  • Bestes Drehbuch: Guillermo Calderón und Pablo Larraín (El Conde)
  • Spezialpreis der Jury: Green Border – Regie: Agnieszka Holland
  • Marcello-Mastroianni-Preis: Seydou Sarr (Io capitano)
  • Goldene Löwe als Ehrenpreis für ein Lebenswerk: Liliana Cavani und Tony Leung Chiu-wai
Cavani hatte 1965 in Venedig für Philippe Pétain: Processo a Vichy den Preis für den besten Dokumentarfilm erhalten, während für die Spielfilmarbeiten Francesco d’Assisi (1966), Galileo Galilei (1968), I cannibal (1970), Ripley’s Game (2002) sowie den Kurzfilm Clarisse (2012) weitere Einladungen in die verschiedenen Sektionen des Festivals gefolgt waren. Sie erhielt die Auszeichnung feierlich zur Eröffnungsgala überreicht. Die Laudatio hielt die Schauspielerin Charlotte Rampling, mit der sie an dem Spielfilm Der Nachtportier (1974) zusammengearbeitet hatte.
Leung bekleidete Rollen in den asiatischen Wettbewerbsbeiträgen Eine Stadt der Traurigkeit von Hou Hsiao-Hsien (1989), Cyclo von Trần Anh Hùng (1995) und Gefahr und Begierde von Ang Lee (2007), die alle mit dem Goldenen Löwen preisgekrönt wurden, den Hauptpreis des Festivals. Ihm soll der Preis am 2. September 2023 überreicht werden.
  • „Luigi De Laurentiis“-Preis für den besten Debütfilm („Löwe der Zukunft“)
Der Preis wird an das beste Spielfilmdebüt in einer der Wettbewerbs- bzw. Nebensektionen vergeben.
Als Jurypräsidentin wurde die französische Filmemacherin Alice Diop ausgewählt. Sie hatte im letzten Jahr den Preis für ihr Spielfilmdebüt Saint Omer erhalten und war mit einem Silbernen Löwen der Hauptwettbewerbsjury ausgezeichnet worden. Weitere Jurymitglieder sind der marokkanische Schauspieler und Filmemacher Faouzi Bensaïdi, die argentinische Regisseurin und Produzentin Laura Citarella, der italienische Filmemacher Andrea De Sica und die US-amerikanische Filmemacherin Chloe Domont.
  • Cartier Glory to the Filmmaker Award: Wes Anderson
Der Preis wird seit 2021 vom Hauptsponsor Cartier an eine Person vergeben, „die einen besonders originellen Beitrag zur zeitgenössischen Filmindustrie geleistet hat“. Im Jahr 2023 wurde die Auszeichnung dem US-amerikanischen Regisseur, Drehbuchautoren und Filmproduzenten Wes Anderson zuerkannt, der eine Einladung außer Konkurrenz für seinen Kurzfilm The Wonderful Story of Henry Sugar erhalten hatte.
  • The Campari Passion for Film Award: Tonino Zera
Der 2018 eingeführte Preis ehrt enge Mitarbeiter von Filmregisseuren, die „einen bemerkenswerten Beitrag [...] zur Verwirklichung eines künstlerischen Projekts“ geleistet haben. Im Jahr 2023 wurde dem italienischen Szenenbildner Tonino Zera die Auszeichnung zuerkannt. Er hatte an Roman Polanskis Spielfilm The Palace mitgewirkt, der eine Einladung außer Konkurrenz erhalten hatte.

Queer Lion Domaćinstvo za početnici (Housekeeping for Beginners) von Goran Stolevski

  • La Pellicola d’Oro Award | Ass.ne Culturale “Articolo 9 Cultura & Spettacolo” e “S.A.S. Cinema”
    • Best production director: Claudia Cravotta für Io capitano
    • Best Camera Operator: Massimiliano Kuveiller für Finalmente l’alba
    • Best Set Designer: Simona Balducci für Comandante
  • Offizielle Website der Internationalen Filmfestspiele von Venedig (italienisch, englisch)
  • Venice International Film Critics’ Week – offizielle Website der unabhängigen Nebensektion Internationale Kritikerwoche (englisch, italienisch)
  • Giornate degli Autori – Venice Days – offizielle Website der unabhängigen Nebensektion (englisch, italienisch)

Text submitted to CC-BY-SA license. Source: Internationale Filmfestspiele von Venedig 2023 by Wikipedia (Historical)



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