Diese Liste befasst sich ausschließlich mit U-Boot-Klassen der französischen Marine. Siehe daher auch Liste der U-Boot-Klassen.
Die angegebenen Jahreszahlen beziehen sich, abgesehen von Export-U-Booten, lediglich auf den Einsatzzeitraum in der französischen Marine. Dieser Umstand ist bei erbeuteten oder von befreundeten Nationen übernommenen U-Booten zu beachten.
Die französische Marine setzt seit 2001 nur noch nuklear angetriebene U-Boote ein. Die U-Boote teilen sich entsprechend ihrer Funktion in zwei Gruppen. Die kleineren Jagd-U-Boote (frz.: SNA – Sous-marin nucléaire d’attaque) sind mit Torpedos und Seezielflugkörpern bewaffnet. Sie sind für den Kampf gegen andere U-Boote oder Überwasserschiffe konzipiert. Die größeren strategischen U-Boote (frz.: SNLE – Sous-marin nucléaire lanceur d’Engins) führen mit Kernwaffen bestückte ballistische Interkontinentalraketen. Die französische Bezeichnung für strategische ballistische U-Boot-Raketen ist MSBS – mer-sol balistique stratégique.
Portugal betreibt das letzte aktive U-Boot der Daphné-Klasse. Sechs Boote der Agosta-Klasse befinden sich noch in Spanien (4) und Pakistan (2) im aktiven Dienst. Pakistan stellte zwischen 1999 und 2006 drei modernisierte Agosta-Neubauten in Dienst, von denen zwei in Pakistan gebaut wurden. Mindestens eines dieser Boote besitzt einen außenluftunabhängigen MESMA-Antrieb. In den 1990ern wurde gemeinsam mit Spanien die Scorpène-Klasse entwickelt. Das erste Boot der für den Export nach Chile, Malaysia, und Indien vorgesehenen konventionell angetriebenen U-Boot-Klasse wurde 2005 fertiggestellt.
Frankreich war das erste Land, das maschinell betriebene U-Boote in großem Stil testete, baute und einsetzte. Die Plongeur war weltweit das erste von Maschinen betriebenen U-Boot, die Gymnote eines der ersten elektrischen. Die Narval war weltweit das erste funktionierende U-Boot mit einem Hybridantrieb aus Verbrennungs- und Elektromotor. Um 1904 besaß Frankreich mit Abstand die größte und modernste U-Boot-Flotte der Welt.
Die französische Marine verlor bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges sehr schnell ihre qualitative und quantitative Führungsposition an die US-amerikanische US-Navy, die britische Royal Navy und die deutsche Kaiserliche Marine, blieb aber eine der führenden U-Boot-Marinen der Welt. In Frankreich wurden viele weitere U-Boote konstruiert. Die wichtigste französische Neuerung war die Einführung des wirtschaftlichen und sicheren Dieselmotors mit der Aigrette-Klasse. Im Ersten Weltkrieg wurden die französischen U-Boote hauptsächlich im Mittelmeer gegen die Österreichische Marine und Schiffe des Osmanischen Reiches eingesetzt. 1916 konnte das deutsche U-Boot UB 26 erbeutet werden. Obwohl Frankreich zu den modernsten und größten U-Boot-Nationen der Welt gehörte, wurden nach Ende des Ersten Weltkrieges zusätzlich U-Boote, die das Deutsche Reich an Frankreich hatte ausliefern müssen, in die französische Marine übernommen und bis in die 1930er-Jahre eingesetzt.
Frankreich entwickelte und baute kontinuierlich weitere U-Boote. Die modernen französischen U-Boot-Konstruktionen wurden in mehrere Länder wie Griechenland, Jugoslawien, Lettland und Polen exportiert. Die meistgebauten französischen U-Boot-Klassen der 1920er und 1930er waren die kleinen Boote des 600/630 Tonnen Typs und die größeren Einheiten des 1500 Tonnen Typs. Im Zweiten Weltkrieg setzten sowohl die vichy-französische als auch die frei-französische Marine U-Boote ein. Die meisten französischen U-Boote wurden 1940 infolge der französischen Niederlage und 1942 nach dem deutschen Einmarsch in Südfrankreich von französischen Marinekräften selbstversenkt. Im Einsatz gingen wesentlich mehr französische U-Boote durch Angriffe der Alliierten als bei Kämpfen mit Streitkräften der Achsenmächte verloren.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden neben Vorkriegsbauten und geleasten britischen U-Booten auch mehrere Beute-Boote der deutschen U-Boot-Klassen VII, IX, XXI und XXIII betrieben. Das einzige weitergebaute Vorkriegsprojekt war die L’Aurore-Klasse. Bald folgten wieder neu entwickelte französische Konstruktionen, die teilweise auf deutschen Entwürfen basierten. Das meistgebaute Modell war mit 25 Einheiten die Daphné-Klasse. 14 Boote der Klasse wurden exportiert. Zwischen 1955 und 1958 wurde mit der Q 244 der Bau eines ersten Atom-U-Bootes begonnen. Das Projekt wurde abgebrochen. Das konventionell diesel-elektrisch angetriebene Versuchs-U-Boot Gymnote (S 655) war das erste französische strategische Raketen-U-Boot.
1971 wurde mit der Le Redoutable (S 611) das erste französische Atom-U-Boot in Dienst gestellt. Die erste Generation französischer Atom-U-Boote der Redoutable- und der später gebauten L’Inflexible-Klasse waren strategische Raketen-U-Boote und dienten der Atomstreitmacht im Kalten Krieg zur nuklearen Abschreckung. 1977 wurde mit der Agosta-Klasse die bisher letzte nicht nuklear angetriebene französische militärische U-Boot-Klasse eingeführt. Die Agosta-Boote wurden auch nach Pakistan und Spanien exportiert, wo sie bis heute im aktiven Dienst stehen.
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