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Wolfgang Mitterer


Wolfgang Mitterer


Wolfgang Mitterer (* 6. Juni 1958 in Lienz, Osttirol) ist ein österreichischer Komponist und Musiker (Orgel, Keyboard).

Wolfgang Mitterer studierte 1977 in Graz bei Otto Bruckner, anschließend von 1978 bis 1983 an der Musikhochschule in Wien Orgel bei Herbert Tachezi und Komposition bei Heinrich Gattermeyer, bevor er 1983 ein Jahr am Elektronmusikstudion (EMS) in Stockholm absolvierte. Es folgten Studienaufenthalte als Stipendiat in Rom 1988 und in Berlin in den Jahren 1995/96. 1991 gründete Mitterer das Label Olongapo.

Mitterer gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen österreichischen Komponisten und Pionier auf dem Gebiet der Elektroakustischen Musik. Heute arbeitet er viel mit anderen Künstlern zusammen, häufig mit internationalen Improvisations- und Jazzmusikern wie Wolfgang Puschnig, Wolfgang Reisinger, Linda Sharrock, Klaus Dickbauer, Sainkho Namtchylak, Tscho Theissing, Tom Cora, Ernst Reijseger, Hōzan Yamamoto, Roscoe Mitchell, Georg Breinschmid, David Liebman, David Moss, Max Nagl, Achim Tang, Patrick Pulsinger, Christof Kurzmann, Christian Fennesz, Marc Ducret, Franz Koglmann, Louis Sclavis, Harry Pepl und weitere.

Mitterer tritt außerdem als Organist auf, wo er neben eigenen unter anderem Werke von Bach, Messiaen und Ligeti interpretiert. Er spielte in Off-Location wie in einem Steinbruch und in einer stillgelegten Festungsanlage in Tirol. Ebenso agierte er bei den Donaueschinger Musiktagen, dem Steirischen Herbst, wie auch bei den Darmstädter Ferienkursen.

Wolfgang Mitterer schreibt neben Klanginstallationen und zahlreichen elektronischen Collagen auch Kammermusik, szenische Werke, auch Opern, ein Klavierkonzert und Musik für Orchester und Orgel. Zudem arbeitet er an experimentellen Filmen, Hörspielen und Theatern, hat Stummfilme live vertont, aber auch Musik für die Shows einer Modedesignerin komponiert.

Wolfgang Mitterer war Lehrbeauftragter an der Wiener Musikuniversität sowie an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik. Er ist außerdem Aufsichtsratsmitglied der austro mechana.

Wolfgang Mitterer arbeitet und komponiert im Bereich der kollektiven Improvisationsmusik, spielt Orgel und mit elektronischen Instrumenten. Raumbezogenheit, die er häufig in seinen Titel vertonte, gab Werken wie beispielsweise „Waldmusik“, „silbersandmusik“, „Turmbau zu Babel“, „horizontal noise“, „vertical silence“ und „Labyrinth 6–11“ besondere Gestalt. Daran arbeiteten teilweise bis zu 100 Leute, außerdem wurden viele traditionelle Klangkörper, wie Blasmusikkapellen und Gesangvereine, eingesetzt. Diese Projekte entstanden letztendlich durch Wolfgang Mitterers Aufnahmen in unterschiedlichster musikalischen Genres und durch gemeinsame Auftritte mit Vertretern der DJ-Szene und Konzerten, aber auch durch neues Vertonen klassischer Stücke von Bach bis Schubert.

Wolfgang Mitterer arbeitet auch an szenischen und dramatischen Produktionen, deren Texte er teils selber zusammenstellt und adaptiert, wie etwa bei „Ka und der Pavian“, basierend auf dem Ägyptischen Totenbuch und bei „Massacre“, basierend auf Religionsmorden aus dem 16. Jahrhundert nach Christopher Marlowe oder dem Liederzyklus „Im Sturm“ basierend auf Liedern von Franz Schubert.

Für den Spielfilm Thank You for Bombing schrieb er 2015 die Filmmusik, ebenso für den Dokumentarfilm Untitled (2017) und Die Kinder der Toten (2019).

  • 1986 Preis der deutschen Schallplattenkritik
  • 1989 Staatsstipendium für Komposition
  • 1990 Anerkennungspreis des Prix Ars Electronica
  • 1992 Max Brand-Preis
  • 1995 Emil-Berlanda-Preis
  • 1995 Prix Futura Berlin
  • 2002 Tiroler Landespreis für Kunst
  • 2004 Preis der Stadt Wien für Musik
  • 2005 Erste-Bank-Kompositionspreis
  • 2008 Prix italia
  • 2014 Österreichischer Kunstpreis für Musik
  • 2018 Österreichischer Filmpreis in der Kategorie Beste Musik für Untitled
  • 2020 Österreichischer Filmpreis in der Kategorie Beste Musik für Die Kinder der Toten

Erschienen bei col legno

  • Konzert für Klavier und Orchester (Donaueschingen; 2000)
  • Mixture 5 (live; Darmstadt 2004) (für Orgel und Elektronik)
  • Das tapfere Schneiderlein (kleine Oper für Kinder; 2007)
  • Im Sturm (mit Georg Nigl; 2007)
  • Sopop (mit Birgit Minichmayr; 2008)
  • Music for checking e-mails (2009)

Erschienen bei KAIROS Music

  • Coloured Noise (mit Klangforum Wien und Peter Rundel)

Erschienen bei HatHutRecords

  • Radio Fractal / Beat Music (mit Patrick Pulsinger, John Schröder, Max Nagl, Herbert Reisinger …)

Erschienen bei moers music

  • Obsoderso (mit Wolfgang Puschnig)
  • Pat Brothers (mit Wolfgang Reisinger, Wolfgang Puschnig, Linda Sharrock)
  • Call Boys Inc. I (mit Klaus Dickbauer, Günther Selichar und Gunter Schneider)

Erschienen bei LondonHALL

  • Amusie

Erschienen auf wanadoo

  • Masters of Zen Yamamoto/Mitterer (Shakuhachi/Orgel)

Limitierte Auflagen; erschienen auf dem selber grgündetenLabel Olongapo

  • Grand jeu
  • Reluctant Games
  • Violettes Gras
  • Mimemata
  • Matador
  • Turmbau zu Babel
  • Call Boys Inc. II
  • Two Days till tomorrow
  • Dirty Tones
  • I.R.S.
  • Carbon Copy
  • Piber 2003

Lexikoneinträge

  • Bernhard Günther (Hrsg.): Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich. Wien 1997, S. 738–741 (mit Werkverzeichnis). 
  • Christian Fastl, Alexander Rausch: Mitterer, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7., S. 1453 f.
  • M. Meller: Mitterer, Wolfgang. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Musik in Geschichte und Gegenwart. Kassel 2008, S. 562–563 (Supplementband). 

Sonstige Schriften

  • Reinhard Kager: W. Mitterers Ka und der Pavian. Klänge aus der Totenwelt. In: ÖMZ 54. 1999, S. 40 f. 
  • Helga de La Motte-Haber: Con affetto: Wolfgang Mitterer – Komponist, Improvisator, Orgelspieler. In: Positionen Nr. 38. 1999, S. 11–13. 
  • M. Meller: Auf dünnem Pfad zur Explosion im Kopf. Der Musiker und Komponist Wolfgang Mitterer. In: Das Fenster Nr. 67. 1999, S. 6356–6374. 
  • M. Meller: Largo Macabro – Wolfgang Mitterer. In: Neue Musik in Tirol – Sieben Positionen zeitgenössischen Komponierens. Diplomarbeit Univ. Innsbruck 2003, S. 95–112 (Porträt und Werkanalyse). 
  • W. Stryi: Improvisation ist Nahrung für die Musik. Wolfgang Mitterer im Gespräch. In: MusikTexte Nr. 86/87. 2000, S. 55 f. 
  • Michelle Ziegler: Komponieren heisst, ein Feld bereiten. Wolfgang Mitterers Konzert für Klavier, Orchester und Electronics. Freiburg im Üechtland 2001. 
  • Chr. Baier: Paris ist eine Oper wert: Zu Wolfgang Mitterers Oper „Massacre“. In: ÖMZ 58. 2003, S. 5–9. 
  • R. Schulz: Der Pluralismus in der Szene ist wichtig. Interview mit Wolfgang Mitterer. In: Programmbuch Festival Klangspuren Schwaz 2002. S. 32–34. 
  • L. Unterweger: Musik inszenieren: visuelle und räumliche Aspekte der Musik unter besonderer Berücksichtigung der Raumkompositionen. Hrsg.: W. Mitterer. Diplomarbeit Univ., Wien 2004. 
  • M. Meller, W. Mitterer: Porträt und Werkanalyse. In: M. Fink, K. Drexel (Hrsg.): Positionen zeitgenössischen Komponierens, Mg. Tirols. Band 3. Innsbruck 2008. 
  • Literatur von und über Wolfgang Mitterer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Offizielle Website
  • Wolfgang Mitterer music information center austria (mica)
  • Osttiroler Bote: Wolfgang Mitterer. Veröffentlicht von der Gemeinde Assling, 12. Dezember 2002.
  • Wolfgang Mitterer bei IMDb

Text submitted to CC-BY-SA license. Source: Wolfgang Mitterer by Wikipedia (Historical)


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