![Schängel Schängel](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/3c/Koblenz_im_Buga-Jahr_2011_-_Rathaus_04.jpg/400px-Koblenz_im_Buga-Jahr_2011_-_Rathaus_04.jpg)
Schängel ist eine mundartliche Bezeichnung (Ortsneckname) für die in der Stadt Koblenz geborenen Jungen (heute auch Mädchen). Koblenz wird auch oft als „Schängel-Stadt“ bezeichnet. Den Schängeln widmete man 1914 ein Karnevalslied und baute ihnen 1941 im Rathaushof einen Brunnen, der zu einem Wahrzeichen der Stadt wurde.
Der Begriff Schängel stammt aus der 20-jährigen Zugehörigkeit (1794–1814) der Stadt Koblenz zu Frankreich. Gemeint waren damit ursprünglich die von den Franzosen abstammenden Kinder deutscher Mütter. Der gängigste Name war damals Hans oder Johann, was dem französischen Jean entspricht. Die Koblenzer hatten aber Schwierigkeiten, Jean französisch auszusprechen, und in der Mundart der Koblenzer wurde daraus Schang.
Über die Zeit entwickelte sich hieraus schließlich Schängel, eigentlich ein Diminutiv mit der Bedeutung Hänschen. Anfangs galt es als Schimpfwort, etwa vergleichbar dem deutschen Bankert (Synonym für ein uneheliches Kind). Heute jedoch wird Schängel als Ehrenname verstanden und jeder in Koblenz Geborene darf für sich in Anspruch nehmen, ein Schängel zu sein. Häufig wird sogar liebevoll eine zweite Verkleinerungsendung zum Schängelche angehängt.
Einen sehr ähnlichen Spitznamen haben die Einwohner von Maastricht, die Sjenge genannt werden. Auch dieser Name geht auf den Namen Jean zurück, der bis vor kurzem in Maastricht sehr häufig war.
Der Schängelbrunnen steht auf dem Willi-Hörter-Platz, das ist der Rathaushof, umgeben von Renaissance- und Barockbauten. Er wurde am 15. Juni 1941 eingeweiht. Der Brunnenbau geht auf eine Initiative von Koblenzer Bürgern zurück, darunter der Koblenzer Karnevalist Jupp Flohr. Der Brunnen mit achteckigem Becken aus Basalt wurde 1939 von dem Mayener Bildhauer Carl Burger entworfen und ist dem Koblenzer Mundartdichter Josef Cornelius, dem Schöpfer des Schängelliedes, gewidmet.
Mit diesem Brunnen hat man dem Koblenzer Schängel und seinen Streichen ein Denkmal gesetzt, ebenso der Lebensfreude der Koblenzer Bürger. Die Bronzefigur speit etwa alle drei Minuten einen sprühenden Wasserstrahl mehrere Meter weit über das Brunnenbecken hinaus, sodass Passanten vom Wasser getroffen werden können. Modell für die Skulptur stand der damals elfjährige Rudolf Dany aus Mayen; gegossen wurde sie in München.
Die Schängelchen, die Lausbuben von Koblenz, hatten es dem Mundartdichter Josef Cornelius angetan. Ihnen widmete er zum Karneval 1914 sein Gedicht Dat Cowelenzer Schängelche. Der Musikalienhändler und Komponist Carl Wilhelm Kraehmer (1874–1918) schuf im Auftrag der Großen Koblenzer Karnevalsgesellschaft zu dem Text die Melodie. Das fröhliche Lied wurde mit einem Riesenerfolg auf der Sitzung der „Großen“ im Februar 1914 im Stadttheater Koblenz uraufgeführt und im Laufe der Jahre zur Hymne der Koblenzer.
Der Begriff Schängel wird auch wie folgt genutzt:
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