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Kreis Kleve


Kreis Kleve


Der Kreis Kleve liegt am unteren Niederrhein im Nordwesten des Landes Nordrhein-Westfalen. Er gehört zum Regierungsbezirk Düsseldorf und ist Mitglied im Landschaftsverband Rheinland. Sitz des Kreises ist die Stadt Kleve.

Teile des Kreises gehören zum Naturpark Maas-Schwalm-Nette.

Der Kreis Kleve gliedert sich in 16 kreisangehörige Gemeinden, von denen fünf Mittlere kreisangehörige Städte sind. Für ihre örtlichen Angelegenheiten sind diese Gemeinden grundsätzlich selbst zuständig, während der Kreis für kleinere Gemeinden örtliche und ansonsten überörtliche Aufgaben übernimmt.

(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2023)

Der Kreis Kleve grenzt an die Kreise Borken, Wesel und Viersen. Im Westen grenzt er an die Provinz Limburg, im Norden und Nordwesten an die Provinz Gelderland (beide in den Niederlanden).

Am 23. April 1816 wurde im Zuge der Preußischen Verwaltungsorganisation der Kreis Kleve als einer von 29 Kreisen der Provinz Jülich-Kleve-Berg, der späteren Rheinprovinz gebildet. Das Kreisgebiet setzte sich aus den in der Franzosenzeit gebildeten Kantonen Kalkar, Kleve und Kranenburg sowie einem Teil des Kantons Goch zusammen. Vor der Franzosenzeit hatte das Kreisgebiet zum Herzogtum Kleve gehört, das seit 1666 zu Preußen gehörte und 1815 auf dem Wiener Kongress erneut Preußen zugeschlagen wurde.

Der Kreis gehörte bis zu dessen Auflösung 1822 zum Regierungsbezirk Kleve und seitdem zum Regierungsbezirk Düsseldorf. Er umfasste ein Gebiet von Goch im Süden, entlang der deutsch-niederländischen Grenze nach Norden bis zum Rhein im Osten und nach Süden bis Kalkar. Nach dem Inkrafttreten der Gemeindeordnung für die Rheinprovinz von 1845 und der Rheinischen Städteordnung von 1856 für die beiden Städte Goch und Kleve war der Kreis wie folgt gegliedert:

Die Gemeinde Schenkenschanz wurde 1911 in die Gemeinde Salmorth eingegliedert. Die aus mehreren Gemeinden bestehenden Bürgermeistereien wurden seit 1927 als Ämter bezeichnet. Im Jahre 1952 wurden die beiden neuen Gemeinden Reichswalde und Nierswalde gegründet. Am 1. April 1958 wurde aus dem rechtsrheinischen Teil der Gemeinde Grieth die neue Gemeinde Grietherort gebildet, die dem Kreis Rees zugeordnet wurde. Danach besaß der Kreis Kleve bis 1969 die folgende Verwaltungsgliederung:

Durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Kleve wurden zum 1. Juli 1969 in der ersten Phase der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen alle Ämter aufgelöst sowie die Gemeinden neu gegliedert. Seitdem bestand der Kreis Kleve aus den folgenden Gemeinden:

  • Stadt Kleve, gebildet aus der alten Stadt Kleve sowie Materborn, Donsbrüggen, Keeken, Rindern, Wardhausen, Brienen, Griethausen, Kellen, Salmorth, Warbeyen und Reichswalde
  • Stadt Kalkar, gebildet aus der alten Stadt Kalkar sowie Altkalkar, Appeldorn, Bylerward, Grieth, Hanselaer, Hönnepel, Neulouisendorf, Niedermörmter, Wissel, Wisselward und Emmericher Eyland
  • Stadt Goch, gebildet aus der alten Stadt Goch sowie Asperden, Hassum, Hommersum, Hülm, Kessel, Nierswalde und Pfalzdorf
  • Gemeinde Kranenburg, gebildet aus der alten Gemeinde Kranenburg sowie Wyler, Zyfflich, Mehr und Niel
  • Gemeinde Bedburg-Hau, gebildet aus Hau, Louisendorf, Schneppenbaum, Till-Moyland und Huisberden
  • Gemeinde Uedem, gebildet aus der alten Gemeinde Uedem sowie Keppeln, Uedemerbruch und Uedemerfeld

Am 1. Januar 1975 wurde in der zweiten Neugliederungsphase durch das Niederrhein-Gesetz der alte Kreis Kleve mit dem Kreis Geldern und Teilgebieten der Kreise Moers und Rees zum neuen Kreis Kleve zusammengefügt. Die südlichen acht Gemeinden werden auch als Südkreis Kleve bezeichnet.

Gemäß dem Zensus 2011 waren 62,9 % der Einwohner römisch-katholisch und 17,1 % evangelisch. 20,0 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.

Der Anteil an Katholiken ist laut Bistum Münster bis Ende 2019 auf 59,5 % gesunken. Anfang 2022 war der Anteil auf 57 % gesunken. Jahresende 2022 ist der Anteil weiter auf 55 % gesunken. Und weiter runter auf 53 % am Jahresende 2023.

Seit der Kommunalwahl am 13. September 2020 sind im Kreistag CDU (44,1 %, 27 Sitze), SPD (19,6 %, 12 Sitze), GRÜNE (19,6 %, 12 Sitze), FDP (6,4 %, 4 Sitze), AfD (4,0 %, 2 Sitze), VWG (3,6 %, 2 Sitze) und DIE LINKE (1,8 %, 1 Sitz) vertreten. Die Wahlbeteiligung lag bei 51,6 %.

Die nächste Kreistagswahl findet im Herbst 2025 statt.

Landrätin des Kreises Kleve war seit der Landratswahl vom 27. September 2020 Silke Gorißen (CDU). Sie gewann die Stichwahl mit 54,2 % der Stimmen gegen Peter Driessen (45,8 %). Die Wahlbeteiligung lag bei 31,4 %.

Bei der Landratswahl am 13. September 2020 hatte kein Kandidat die absolute Mehrheit erreicht. Von den abgegebenen gültigen Stimmen entfielen auf Silke Gorißen (CDU) 48,7 %, auf Peter Driessen 24,0 %, auf Guido Winkmann 23,1 % und auf Friedrich Eitzert (AfD) 4,2 %. Die Wahlbeteiligung lag bei 51,5 %.

Erstmals hatten sich die SPD, die Grünen, die FDP und die Vereinigten Wählergemeinschaften für die Landratswahl 2020 auf einen gemeinsamen Landratskandidaten geeinigt. Dieser Kandidat, Peter Driessen, trat allerdings formal als Einzelbewerber an.

Durch die Ernennung von Silke Gorißen zur Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz am 29. Juni 2022, wurde eine Neuwahl nötig. Diese fand am 27. November 2022 statt; die Stichwahl erfolgte am 11. Dezember. Christoph Gerwers (CDU) setzte sich mit 62,31 % gegen Stefan Welberts (SPD) mit 37,69 % durch.

  • Liste der Museen im Kreis Kleve

Für den Kreis Kleve sind 14 jüdische Friedhöfe dokumentiert: je drei in Emmerich und Goch, je zwei in Rees und Uedem und je ein Friedhof in Geldern, Issum, Kalkar und Kleve. Es sind schützenswerte Kulturdenkmäler – steinerne Zeugen für ehemals existierende jüdische Gemeinden und ein reges jüdisches Gemeindeleben bis in die 1930er Jahre.

Im Kreisgebiet liegt – in der Gemeinde Weeze – der Flughafen Niederrhein. Nächstgelegener internationaler Airport ist der Flughafen Düsseldorf.

Der Kreis Kleve wird von zwei Eisenbahnstrecken erschlossen, rechtsrheinisch von der Bahnstrecke Oberhausen–Arnhem (auch als Hollandstrecke bezeichnet) von Duisburg nach Arnheim, linksrheinisch von der Linksniederrheinischen Strecke von Krefeld nach Kleve. Auf der rechtsrheinischen Hollandstrecke verkehrt stündlich die Linie RE19 (Rhein-IJssel-Express) zwischen Arnheim und Düsseldorf und auf der linksrheinischen Strecke verkehrt halbstündlich die Linie RE10 (Niers-Express) zwischen Kleve und Düsseldorf.

Die Strecke Kleve – Spyck wurde 1969 stillgelegt. Die Strecken Kleve – Xanten und Kleve – Kranenburg – Nijmegen sind seit 1990 bzw. 1991 außer Betrieb.

Siehe auch Liste der Bahnhöfe im Kreis Kleve.

Der Kreis Kleve wird von drei Bundesautobahnen und neun Bundesstraßen erschlossen:

  • der A 3 (E 35) Arnheim – (Hollandlinie) – Oberhausen – Köln – Frankfurt am Main – Passau
  • der A 40 Venlo – Dortmund
  • der A 57 (E 31) Nijmegen – Köln
  • den Bundesstraßen 8, 9, 57, 58, 67, 220, 221, 504 und 510.

Rheinüberschreitend existieren im Kreis Kleve die Rheinbrücke Rees-Kalkar im Zuge der B 67 bei Rheinstrom-km 839 und die Rheinbrücke Emmerich im Zuge der B 220 bei Rheinstrom-km 853.

Der Rhein und der Spoykanal bei Kleve bilden die Grundlage für die im Kreisgebiet betriebenen Häfen in Emmerich, Rees und Kleve.

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis Kleve bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen KLE zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Seit dem 10. Juni 2014 ist in Zusammenhang mit der Kennzeichenliberalisierung auch das Unterscheidungszeichen GEL (Geldern) erhältlich.

Im Kreisgebiet befindet sich eine Reihe nicht zerstörter Bunkeranlagen des ehemaligen Westwalles.

  • Website des Kreises Kleve
  • Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte. Rheinprovinz. Kreis Kleve. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 21. Oktober 2023 
  • Der Kreis Kleve im Portrait Film (Flash-Format), 12:22 min, ca. 44,9 MB
  • Literatur von und über Kreis Kleve im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Text submitted to CC-BY-SA license. Source: Kreis Kleve by Wikipedia (Historical)


ghbass