Die Liste der Straßen in Berlin-Frohnau stellt die im Berliner Ortsteil Frohnau liegenden Straßen mit ihren historischen Bezügen dar. Gleichzeitig ist diese Zusammenstellung ein Teil der Listen aller Berliner Straßen und Plätze.
Im Ortsteil existieren vier Plätze und 136 gewidmete Straßen, zu letzteren auch eine Forststraße und die gewidmeten Waldwege im Norden gehören. Im Straßenverzeichnis sind auch benannte Waldwege enthalten. Vier Straßen setzen sich gleichnamig mit ihren Grundstücken in Hermsdorf fort. Die Gesamtlänge aller Straßen und straßengleichen Wege in Frohnau beträgt 76,4 km, an denen 16.399 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2023) leben, und die alle zum Postleitzahlenbereich 13465 gehören.
Wie auch in den südlichen Berliner Vororten führte die Anbindung an das Bahnnetz durch den Bau des Bahnhofs Frohnau zu Siedlungsplänen. An der seit 1877 bestehenden Nordbahn wurde der Bahnhof am 1. Mai 1910 eingeweiht. Die „Berliner Terrain-Centrale“ des oberschlesischen Fürsten von Donnersmarck erwarb für die „Gartenstadt Frohnau“ 1907 das Waldgelände von der Familie von Veltheim. Im Zeitraum 1908–1910 wurden für eine Villenkolonie Straßen und Plätze projektiert und angelegt. Die Pläne sahen die Ansiedlung von rund 30.000 Menschen vor. Die Art der Bebauung von Frohnau auf dem Gelände des Gutsbezirks Stolpe erfolgte im Wesentlichen im Landhausstil von Hermann Muthesius. „1909 begann man mit der Anlage der Straßen und Plätze. Die Originalpflasterung aus Granitpflastersteinen kann noch auf verschiedenen Straßen Frohnaus bzw. nach einem strengen Winter, wenn die ersten Schlaglöcher auf Frohnaus asphaltierten Straßen auftauchen, entdeckt werden. 1910 wurde Frohnau offiziell gegründet und die Bebauung der Plätze begann, z. B. entstanden das Kasinogebäude am Ludolfingerplatz und die ersten Siedlungshäuser […]“ 1910 wurde Frohnau eine selbstständige Verwaltungseinheit im Kreis Niederbarnim.
Im Jahr 1920 kam Frohnau gegen den Widerstand der Grundstückbesitzer zu Groß-Berlin und zum Verwaltungsbezirk Reinickendorf. Im Berliner Adressbuch ist Frohnau erst ab 1922 ausgewiesen, auf „Kiesslings Großer Special-Karte der Umgebung von Berlin“ ist das Frohnauer Straßensystem nahezu in der heutigen Form verzeichnet. Mit dem Ausbau der Grundstücke wurden 1930 neben der Namensvergabe neu angelegter Straßen schon einige Umbenennungen – beispielsweise wegen Doppelnennungen in Groß-Berlin, nötig.
Im Nordosten des Ortsteils im Landschaftsschutzgebiet „Waldgelände Frohnau“ zeugen die teils schon gepflasterten Straßen davon, dass nicht alle Projekte erfolgreich umgesetzt wurden. Diese Waldstraßen sind daher Privatstraßen der Forstverwaltung. Westlich der Bahnstrecke war eine Ringstraße vorgesehen, an der die aus der Stadtmitte verlegte Invalidensiedlung liegt. Die Fürst Donnersmarck-Stiftung hat die Gebäude errichten lassen. Andere Straßen blieben im Zustand von Waldwegen und dienen inzwischen als Wanderwege durch die Bieselheide.
Auch die „eingemauerte“ Stadtrandlage während der Mauerzeit (1961–1990) war nicht förderlich für einen umfangreichen Ausbau von Straßen. „Während des Kalten Krieges gehörte Frohnau zu West-Berlin. Auf drei Seiten lag die DDR; im Westen, Norden und Osten stand die Mauer. Es gab nur drei Straßen, auf denen man Frohnau verlassen konnte, und die führten nach Süden.“ Im Übrigen besteht Frohnau aus dem Gebiet westlich und östlich der S-Bahn-Strecke, die durch zwei Brücken (Fischgrundbrücke und Frohnauer Brücke) und zwei Unterführungen (Staehleweg zur Invalidensiedlung und Neubrücker/ Schönfließer Straße) verbunden sind, hinzu kommt die Eisenbahnbrücke an Gollanczstraße unter der ein Fußweg zum Mauerweg führt.
Die Straßen in Frohnau sind überwiegend gepflastert, teilweise auch asphaltiert und haben beidseits breite mit Bäumen bestandene Gehwege. Typisch ist die hier vorhandene Gasbeleuchtung an Gehwegen, die von einem Bürgerverein gegen Veränderungen verteidigt wird. Typisch ist zudem, dass in Frohnau zahlreiche Wege und Straßen einen gebogenen (geschlungenen) Verlauf besitzen und keine Straßenverläufe über die Stadtgrenze zum Umland hinausgehen. Die nach Süden laufenden Frohnauer Straßen enden am „Entenschnabel“, das nach Westen einschneidende Gebiet entlang der zur brandenburgischen Gemeinde Glienicke/Nordbahn gehörenden Straße Am Sandkrug. Für dieses Gebiet bestand während der Zeit der Berliner Mauer eine besondere Zugangssituation. Beispiel für die an der Stadtgrenze endenden Straßen mag der Bieselheider Weg sein, der bei seinem nach Westen gebogenen Verlauf am südlichen und nördlichen Straßenende jeweils an der Stadtgrenze vor der Bieselheide auf brandenburgischer Flur endet.
Ein Teil der Bundesstraße 96 verläuft auf der Oranienburger Chaussee, teilweise gehört die Straße entlang der Ortsteils- und damit der Stadtgrenze zu Glienicke/Nordbahn (Bundesland Brandenburg), und im nördlichen Abschnitt führt sie direkt durch Frohnau. Die Ost-West-Verbindung wird durch den Hauptstraßenzug Zeltinger Straße (von der Oranienburger Chaussee her) und der Frohnauer Straße (südlich von Hermsdorf her) über Sigismundkorso und Am Eichenhain nach Hermsdorf zur Roten Chaussee gebildet. Nach der Planungsphase vom Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Frohnauer Straßensystem durch die Stadtgrenze mit ihrer West-, Nord- und Ostbegrenzung des Ortsteils zu Brandenburg (Glienicke/Nordbahn und Hohen Neuendorf) hin beeinflusst. An die in der Nähe befindlichen Bundesautobahnen A 10, A 111 und A 114 ist Frohnau nur indirekt angeschlossen.
Die neueste Siedlung ist die Wohnanlage „Am PoloTeich“ zwischen Gollanczstraße und Bahnlinie, wo im Auftrag der GEWOBAG auf einer Fläche von rund 60.000 m² 131 Doppelhaushälften und Reihenhäuser in der Idee der Gartenstadt Frohnau errichtet wurden. Die Namen der Straßen wurden nach Pferderassen gewählt. Die sieben Zugangsstraßen zu den Häusern der Wohnanlage sind öffentlich zugängliche Privatstraßen.
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die vorhandenen Straßen und Plätze im Ortsteil sowie einige dazugehörige Informationen.
Mit der Planung der „Villenstadt“ Frohnau ging die Aufstellung eines Bebauungsplans mit den Lagen der Straßen einher. Der Forst Bieselheide blieb noch einige Jahre unparzelliert. Im Norden des Ortsteils entlang von Oranienburger Chaussee und Hubertusweg war ein Villenvorort vorgesehen, der vom Bahnhof Stolpe erreichbar gewesen wäre. Dieses Projekt kam jedoch nicht zu Stande. Dieses Gelände dient inzwischen als Referenzfläche der Berliner Forstverwaltung. Jedoch ist das Waldgelände im Norden von vorbereiteten Straßen, teils gepflasterten, teils mit Gehwegen, durchzogen. Der Wald hat sich diese Fläche zurückerobert und sie ist ein Naherholungsgebiet in Nähe der Stadtgrenze, seit 1959 als Landschaftsschutzgebiet gesichert. Von diesen ursprünglich angelegten sind einige Waldwege als Forststraßen oder Wander- und Radweg noch benannt und vermerkt. Weitere wurden seit der Aufgabe des Villenprojektes aufgehoben oder in ihrem Verlauf nur teilweise im südlichen Abschnitt umgesetzt, wie die Rauentaler Straße. Andere sind mit neuen Wohnsiedlungen überbaut, wie teilweise der Kniggeweg entlang der westlichen Stadtgrenze zu Stolpe der direkt östlich der Bahnlinie zum Mauerweg gehört, jedoch in Höhe des Poloplatzes von neubenannten Straßen einer Wohnsiedlung abgelöst wurde. In dieser Tabelle bleiben angelegte, aber nicht benannte Straßen (beispielsweise nur nummeriert), unbeachtet.
Durch den Gartenstadtcharakter mit dem Waldgebiet im Norden und viel Grün an den Straßen und Gärten der Grundstücke sind Kleingärten auf zwei Bahnlandwirtschaften entlang der S-Bahnstrecke beschränkt. Im Kleingartenentwicklungsplan sind sie unter der Nummer 12211 KGA Frohnau (Frohnauer Brücke/Gollanczstr.) aufgeführt. Diese Kleingärten mit 16 Parzellen auf 4598 Quadratmeter bahneigenem Gelände sind nach dem Berliner Kleingartenentwicklungsplan als Bahnlandwirtschaft (Kleingartenanlage der DB AG) mit Status Ib verzeichnet.
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