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Liste von Brunnen und Wasserspielen in Radebeul


Liste von Brunnen und Wasserspielen in Radebeul


Die Liste von Brunnen und Wasserspielen in Radebeul gibt einen Überblick über Brunnen und Wasserspiele in der sächsischen Stadt Radebeul. Ein Teil der Anlagen steht heute als Kleinarchitekturen unter Denkmalschutz.

Während viele der (Halb-)Hufner-Gehöfte in den Dorflagen der Lößnitzortschaften ihre eigenen Schöpfbrunnen hatten, gab es in den Dorfkernen insbesondere für die Häusler gemeindeeigene Brunnen, von denen der 1996 auf dem Anger Altnaundorf wiederentdeckte und restaurierte Brunnen ein Zeugnis ablegt. Ob dies auch für den Dorfkern von Serkowitz galt, wäre zu klären, da dort der Lößnitzbach auf seinem Weg zur Elbe direkt über den Anger floss. Ein sinkender Grundwasserspiegel und der mit dem Anwachsen der Bevölkerung verbundene vermehrte Wasserverbrauch im 18. und 19. Jahrhundert sorgte dafür, dass mit dem Bauantrag für eine Villa oft auch die Schachtung oder Bohrung eines Brunnens mitbeantragt und genehmigt wurde. Viele dieser dann ab den 1920er Jahren nach dem Bau der Leitungswasserversorgung verfüllten beziehungsweise abgedeckten Tiefbrunnen wurden nach der Wende wiederentdeckt und dienen heute teilweise zur Gartenbewässerung mittels Brauchwasser.

Die größtenteils unterhalb der Lößnitz-Hochebene liegenden Radebeuler Weingüter hatten ihre eigene Wasserversorgung. Dort, wo wegen zu großer Tiefe zum anstehenden Grundwasserleiter Schöpfbrunnen nicht mehr angebracht waren, wurden wegen der bergigen Lage Laufbrunnen mit eingefassten Hangquellen genutzt. Im höher gelegenen Gelände wurden Quellen gefasst, deren Wasser dann über Wassergräben und durch Durchbrüche durch Hangkanten zu im Hof der Güter gelegenen Brunnenhäusern geleitet wurden. Teilweise kamen dabei auch seit dem 17. Jahrhundert Röhrfahrten zum Einsatz, deren bekannteste die 1625 in Betrieb genommene hölzerne Straken-Wasserleitung zur Hoflößnitz mit zunächst zwölf Wasserzins-Anliegern war. Röhrleitungen führten auch zum Minckwitzschen Weinberg, seit etwa 1770 vom Stephansborn zu Wackerbarths Ruh’ und seit etwa 1820 von Schwarzes Teich in den Innenhof von Altfriedstein (Roos’sche Wasserleitung).

Mit der Entwicklung der heutigen Villenquartiere der Lößnitz kam auch der Wunsch nach einfacherer Wasserversorgung sowie nach Wasser als zierendes Element. 1867/68 bauten die Gebrüder Ziller eine erste eiserne Fall-Wasserleitung vom hochgelegenen Wahnsdorf aus. Doch erst, als sie in der ersten Hälfte der 1870er Jahre das Zillersche Wasserwerk errichteten, waren sie in der Lage, die neuen Häuserquartiere mit Druck-Wasserleitungen anzuschließen. Um die Villen für die Kundschaft attraktiver zu machen, entstanden so zahlreiche Grundstücke mit Zierbrunnen, von denen einige heute noch existieren. Etliche davon sind als Teil der unter Denkmalschutz stehenden Anwesen selbst auch denkmalgeschützt; diese werden im Unterkapitel Denkmalgeschützte Zierbrunnen und Wasserspiele im privaten Raum aufgeführt. Doch gerade die Ziller-Brüder hörten nicht an der privaten Grundstücksgrenze auf. Öffentliche Fontänenanlagen sollten nicht nur die Wohnquartiere verschönern, sondern auch über die Luftbefeuchtung den Staub der nur teilweise befestigten Straßen und Fußwege niederschlagen. Von den solcherartigen Anlagen auf dem Zillerplatz, den beiden Königplätzen in Oberlößnitz und Niederlößnitz sowie auf dem Rondell der damaligen Albertstraße (nach dem seinerzeitigen König) blieb nur die letztere, die heute als Fontainenplatz wieder sprudelt.

Nach der Wende sind in Radebeul neben den historischen Wasseranlagen auch eine Reihe von Zierbrunnen und Wasserspielen neu im öffentlich zugänglichen Raum entstanden.

Die in der Tabelle verwendeten Spalten listen die im Folgenden erläuterten Informationen auf:

  • Name, Bezeichnung: Bezeichnung des einzelnen Objekts.
  • Adresse, Koordinaten: Heutige Straßenadresse, Lagekoordinaten.
  • Stadtteil: Heutiger Radebeuler Stadtteil, so wie in der hiesigen Karte dargestellt.
    • FUE: Fürstenhain
    • KOE: Kötzschenbroda
    • KOO: Kötzschenbroda-Oberort
    • LIN: Lindenau
    • NAU: Naundorf
    • NDL: Niederlößnitz
    • OBL: Oberlößnitz
    • RAD: Alt-Radebeul
    • SER: Serkowitz
    • WAH: Wahnsdorf
    • ZIT: Zitzschewig
  • Datum: Besondere Baujahre, so weit bekannt oder ableitbar, teilweise auch Datum der Ersterwähnung der Liegenschaft.
  • Bemerkung: Nähere Erläuterungen.
  • Bild: Foto des Hauptobjekts.
  • Wasserversorgung. In: Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9, S. 213. 
  • Barbara Bechter, Wiebke Fastenrath u. a. (Bearb.): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen I, Regierungsbezirk Dresden. Deutscher Kunstverlag, München 1996, ISBN 3-422-03043-3, S. 730–739. 
  • Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3. 
  • Jörg-R. Oesen, Eberhard Grundmann: Die schönsten Brunnen in und um Dresden. Edition Sächsische Zeitung, Dresden 2010, ISBN 978-3-938325-72-8.
  • Gudrun Täubert: Kunst im Öffentlichen Raum der Stadt Radebeul. In: verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul. Radebeul 2002. 
  • Gudrun Täubert, Frank Andert: Schmuckplätze in Radebeul; gestern und heute. In: verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul. Radebeul 2010. 
  • Brunnen und Wasserspiele in Radebeul. brunnenturmfigur.de (mit einem privat gelegenen „Wasserschirmbrunnen“).

Text submitted to CC-BY-SA license. Source: Liste von Brunnen und Wasserspielen in Radebeul by Wikipedia (Historical)