![John Neumeier John Neumeier](/modules/owlapps_apps/img/nopic.jpg)
John Neumeier (* 24. Februar 1939 in Milwaukee, Wisconsin) ist ein US-amerikanischer Tänzer, Choreograf und Ballettdirektor.
Der für seine Ballettchoreografien international anerkannte und ausgezeichnete Neumeier ist seit 1973 als Ballettdirektor und Chefchoreograf des Hamburg Ballett und seit 1996 auch als Ballettintendant an der Staatsoper in Hamburg, aber auch an anderen Orten als Gastchoreograf, tätig. Er ist zudem Direktor der von ihm begründeten Ballettschule in Hamburg.
Eine Biographie über die russische Ballettlegende Vaslav Nijinsky in der örtlichen Stadtbibliothek weckte sein Interesse für den Tanz und beschäftigte ihn sein Leben lang mit dem Leben und Wirken Nijinskys. Den ersten Ballettunterricht erhielt Neumeier in seiner Heimatstadt. Danach folgten Lehrjahre in Kopenhagen und an der Royal Ballet School in London. Schließlich kehrte er nach Milwaukee zurück und erwarb an der dortigen Marquette University den akademischen Grad eines Bachelor of Arts in den Fächern „Englische Literatur“ und „Theaterwissenschaft“. Als er 1963 in London tanzte, sahen ihn dort u. a. auch Marcia Haydée und Ray Barra. Weil diese beiden erkannten, welch großes Potenzial in dem jungen Talent steckte, legten sie ihrem Direktor John Cranko nahe, ihn für das Stuttgarter Ballett zu engagieren. Dieser Truppe gehörte er bis 1969 als Tänzer (später Solist) an und schuf seine ersten Choreografien.
Ulrich Erfurth berief ihn nach Frankfurt am Main, wo er von 1969 bis 1973 Ballettdirektor war. Neumeier erregte in dieser Zeit bereits durch seine Neudeutung bekannter Handlungsballette Aufsehen (Der Nussknacker, Romeo und Julia und Daphnis und Chloë). 1973 holte ihn August Everding nach Hamburg. Seitdem ist er Leiter des Hamburg Ballett an der Hamburgischen Staatsoper, das unter seiner Direktion zu einer der führenden deutschen Ballettkompanien wurde.
1978 gründete er dort die Ballettschule des Hamburg Ballett, deren Direktor er ebenfalls ist. Als Vorbild diente ihm dabei die Stuttgarter Ballettschule. Neumeier ist Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg und der Akademie der Künste Berlin.
Maurice Béjart choreografierte im Jahr 1984 für Neumeier und Marcia Haydée (Neumeier widmete ihr seine Kameliendame) als Tänzer Les Chaises nach Ionescos Die Stühle. Das Stück wurde auf Tourneen u. a. in New York, Zürich, Buenos Aires, São Paulo, Rio de Janeiro, Tel Aviv, Tokio, Berlin, Essen, Dresden, Paris und Kopenhagen gezeigt.
Als Gastchoreograf war Neumeier u. a. wiederholt beim American Ballet Theatre in New York (u. a. Getting Closer 1999), beim Royal Ballet in London (Lento zur Wiedereröffnung des Royal Opera House), beim Tokyo Ballet in Tokio (Seasons – The Colors of Time zum 35-jährigen Bestehen 2000), am Mariinsky-Theater in St. Petersburg (Sounds of Empty Pages, Alfred Schnittke gewidmet, 2001 als erster westlicher Choreograf seit 100 Jahren), den Ballettkompanien der Staatsopern Wien und Dresden, beim Bayerischen Staatsballett in München, beim Ballett der Deutschen Oper in Berlin, beim Stuttgarter Ballett, beim Königlich Dänischen Ballett in Kopenhagen (u. a. Die kleine Meerjungfrau 2005 Uraufführung zur Eröffnung des Opernhauses/200. Geburtstag Hans Christian Andersen), beim Königlich Schwedischen Ballett in Stockholm, beim Finnischen Nationalballett, für das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, beim Royal Winnipeg Ballet und beim National Ballet in Kanada, beim American Ballet Theatre, beim Ballet du XXième siécle in Brüssel, beim Ballet de l’Opéra de Paris, beim Ballet des Grand Théâtre de Genève in Genf und beim San Francisco Ballet tätig.
Zu seinen bekanntesten Werken als Choreograf gehören Romeo und Julia (1971), Ein Sommernachtstraum (1977), Kameliendame (1978), Medea (1990), Sylvia (1997), Matthäus-Passion (1981), Messias (1999), Endstation Sehnsucht (1983), Odyssee (1995), König Artus (1982) und Illusionen – wie Schwanensee (1976), Nijinsky (2000), Die Möwe (2002). 2006 entstand Parzival – Episoden und Echo mit Musik von John Adams, Richard Wagner und Arvo Pärt.
Auch wenn der Schwerpunkt von Neumeiers Schaffen dem abendfüllenden Handlungsballett gilt, hat er sich gelegentlich gerne auch anderer Bühnenwerke angenommen. So inszenierte er beispielsweise Othello von Giuseppe Verdi an der Bayerischen Staatsoper und Orpheus und Eurydike von Christoph Willibald Gluck sowie das Musical West Side Story von Leonard Bernstein an der Hamburgischen Staatsoper. Neumeier richtete Ballett-Werkstätten ein, die in der Regel viermal, einschließlich einer Benefiz-Ballett-Werkstatt, während einer Spielzeit stattfinden.
Im Jahr 2006 begründete Neumeier die Stiftung John Neumeier mit dem Ziel, seine Tanz- und Ballettsammlung und sein Lebenswerk für die Stadt Hamburg zu sichern und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 2022 wurde bekannt, dass ab August 2024 der argentinische Choreograf Demis Volpi als Intendant des Hamburger Balletts die Nachfolge Neumeiers antreten werde.
Wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine im Februar 2022 untersagte er im Juli 2023 eine weitere Aufführung seines Balletts Kameliendame am Bolschoi-Theater in Moskau.
Neumeier war eng befreundet mit dem 1993 verstorbenen österreichischen Schauspieler Werner Pochath. Am 21. Dezember 2018 heiratete er seinen langjährigen Lebenspartner, den Herzchirurgen Hermann Reichenspurner.
Nachdem die Kirchengemeinde Neumeiers ihm 2009 zum 70. Geburtstag gratuliert hatte, behauptete Neumeier gegenüber der Fachzeitschrift Dance Magazine, 1942 geboren worden zu sein. 2017 gab er dann als tatsächliches Geburtsjahr 1939 an.
Neumeier ist der Familienname folgender Personen:
Siehe auch:
Hermann Christoph Konrad Reichenspurner (* 20. April 1959 in München) ist ein deutscher Mediziner. Er ist Professor für Herzchirurgie und Direktor der Klinik und Poliklinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Aufgewachsen als Sohn eines Drogisten, war Reichenspurner in seiner Jugend ein begeisterter Reiter, auch sang er im ergänzenden Chor der Bayerischen Staatsoper in München. Zunächst wollte er Opernsänger werden. Er besuchte das Münchner Wilhelms-Gymnasium, danach studierte er von 1979 bis 1985 an der Ludwig-Maximilians-Universität München Medizin. Von 1987 bis 1989 arbeitete Reichenspurner am Groote Schuur and Red Cross Childrens Hospital der Universität Kapstadt in Südafrika. Es folgte seine Ausbildung in der Chirurgie und später in der Herzchirurgie in Traunstein und in München. 1994 erwarb er die Approbation auch in den USA und arbeitete zwei Jahre lang in der Herzchirurgie der Stanford University in Kalifornien, wo er sich auf das Gebiet von Herz- und Lungentransplantationen spezialisierte. 1996 wurde Reichenspurner Vize-Direktor am Universitätsklinikum der TU Dresden, bevor er als Professor zurück an die LMU nach München wechselte. 2001 folgte er dem Ruf nach Hamburg, wo Reichenspurner seitdem Direktor der Klinik und Poliklinik für Herz- und Gefäßchirurgie ist.
Reichenspurner ist Autor zahlreicher Originalarbeiten in Zeitschriften und Sammelbänden sowie Verfasser mehrerer Monographien und Lehrbuchtexte. Zu seinen Forschungs- und Tätigkeitsschwerpunkten gehören die minimal-invasive Herzchirurgie, die Aortenchirurgie, der Einsatz von Kunstherzsystemen sowie die Transplantation von Herz und Lunge. Reichenspurner ist in vielen nationalen und internationalen Fachgesellschaften aktiv, darunter in der International Society for Heart and Lung Transplantation.
Reichenspurner ist seit 2018 mit dem US-amerikanischen Choreografen und Ballettdirektor John Neumeier verheiratet. Beide leben in Hamburg.
Immer wieder meldet sich Reichenspurner auch zu allgemeinen Themen der Medizin und des Gesundheitssystems zu Wort. So forderte er etwa bessere Arbeitsbedingungen und höhere Entlohnungen für Pflegekräfte oder mahnte politisches Handeln im Bereich der Organspende an.
Das Hamburg Ballett ist eine deutsche Ballettkompanie, die in der Spielzeit 2022/23 ihr 50. Jubiläum unter dem Ballettintendanten und Chefchoreographen John Neumeier feierte. Die Aufführungen des Hamburg Ballett finden hauptsächlich in der Hamburgischen Staatsoper statt, während sich die Trainings- und Ausbildungsstätte im „Ballettzentrum Hamburg – John Neumeier“ in Hamburg-Hamm befindet. Zudem zeichnet sich die Kompanie durch eine rege Gastspieltätigkeit im In- und Ausland aus.
Am 16. August 1973 übernahm John Neumeier den Posten des Ballettdirektors und Chefchoreografen der Ballettabteilung der Hamburgischen Staatsoper, der ihm von dem Intendanten August Everding angeboten worden war. Damals konzentrierte sich das gesamte Leben der Kompanie auf die Staatsoper, da sich dort auch die Probensäle befanden.
Den ersten Auftritt unter der neuen Leitung hatte die Ballettkompanie am 9. September 1973 mit einer Ballett-Werkstatt zum Thema „Klassische Technik in der modernen Choreografie“, später sollten sich die Ballett-Werkstätten zum Markenzeichen des Hamburg Ballett entwickeln. Am 30. September 1973 folgte der erste Ballettabend in der Hamburgischen Staatsoper mit „Divertimento Nr. 15“, „Allegro Brillante“, „Désir“ und „Jeu de cartes“.
Im Januar 1974 tanzte das Hamburg Ballett seine erste Premiere: „Romeo und Julia“ in der Choreografie John Neumeiers, der zusammen mit Marianne Kruuse das Liebespaar verkörperte. Im Jahr des 40. Jubiläums wurde das Ballett nach der Musik Sergej Prokofjews am 11. April 2013 wieder aufgenommen. Im Mai 1974 geschah mit „Meyerbeer – Schumann“ die erste Uraufführung eines Balletts von John Neumeier in Hamburg. Es erzählt die Geschichte der Komponisten Giacomo Meyerbeer und Robert Schumann – die Hauptrollen wurden damals von Max Midinet (Meyerbeer) und François Klaus (Schumann) getanzt.
Im Juni 1974 wurde die Kompanie des Hamburg Ballett zum ersten Mal zu einem Gastspiel eingeladen und tanzte im Rahmen des „XXIII. Festival Internacional de Musica y Danza“ in Granada (Spanien). Tourneen gehören seitdem zum festen Bestandteil des Hamburg Balletts. In den 40 Jahren war die Kompanie insgesamt in 29 Ländern und auf vier Kontinenten unterwegs: beispielsweise in Frankreich, Russland, China und Brasilien.
Vom 14. bis zum 22. Juni 1975 fanden die ersten „Hamburger Ballett-Tage“ statt, die sich, wie auch die „Nijinsky-Gala“ (zum ersten Mal am 22. Juni 1975) zu einer Tradition des Hamburg Ballett entwickelten.
Am 1. Januar 1978 gründete John Neumeier die Ballettschule des Hamburg Ballett, die zunächst ebenfalls in den Räumen der Staatsoper untergebracht war, ehe sie vier Jahre später zunächst in den Bierpalast am Dammtor und am 23. September 1989 ins neu eröffnete Ballettzentrum Hamburg nach Hamm umzog. Dort gibt es auch die Möglichkeit, dass Schüler im angegliederten Internat leben. Unter einem Dach trainieren auf diese Weise das Ensemble, die Schüler der Ballettschule und das 2011 gegründete „Bundesjugendballett“. Mittlerweile besteht die Compagnie zu über 80 % aus Absolventen der Ballettschule.
Ab dem 1. August 2024 wird der deutsch-argentinische Choreograf Demis Volpi Neumeiers Nachfolge als Intendant in Hamburg antreten.
Im Laufe der 50 Jahre hat das Hamburg Ballett ein breit gefächertes Repertoire entwickelt, das hauptsächlich aus Choreografien John Neumeiers besteht. Im Laufe der Zeit wurden 120 Choreographien des Ballettdirektors getanzt. Dessen Hauptinteresse ist es, neue, zeitgenössische Formen in Verbindung mit der klassischen Ballett-Tradition zu kreieren.
Deshalb bilden die Neufassungen abendfüllender Handlungsballette einen Schwerpunkt John Neumeiers Arbeit. Darunter fallen Werke wie „Der Nussknacker“ (1971), „Illusionen – wie Schwanensee“ (1976), „Dornröschen“ (1992), „Giselle“ (2000) und das für die Pariser Oper geschaffene Ballett „Sylvia“ (1997).
Im Repertoire des Hamburg Balletts findet sich eine Vielzahl an Choreografien zu Orchestermusik allen voran „Dritte Sinfonie von Gustav Mahler“ (1975). Zusammen mit weiteren Balletten zur Musik von Mahler bilden Neumeiers Choreografien einen Zyklus. Zudem hat John Neumeier Johann Sebastian Bachs „Matthäus-Passion“ (1980) und „Weihnachtsoratorium“ (Part I-III 2007, Part I-VI 2013), Wolfgang Amadeus Mozarts „Requiem“ (1991) und Georg Friedrich Händels „Messiah“ (1999) tänzerisch gestaltet. Des Weiteren wurden verschiedene Komponisten mit Kompositionen für John Neumeiers Ballette beauftragt. Zu ihnen zählt Alfred Schnittke, der die Musik zu „Peer Gynt“ (1989) beisteuerte, und Lera Auerbach. Sie komponierte die Musik zu „Préludes CV“ (2003) und „Die Kleine Meerjungfrau“ (2005).
Des Weiteren tanzt die Kompanie Ballette nach Werken der Weltliteratur. So die für Marcia Haydée geschaffenen Literaturballette „Die Kameliendame“ (1978), „Endstation Sehnsucht“ (1983) und die Adaptionen von Henrik Ibsens „Peer Gynt“, Homers „Odyssee“ (1995) oder Anton Tschechows „Die Möwe“ (2002). Jüngst verarbeitete John Neumeier Ferenc Molnárs „Liliom“ (2011). Große Aufmerksamkeit schenkt der Choreograph den Werken William Shakespeares. In der Auseinandersetzung mit der literarischen Vorlage entstanden: „Hamlet“ (1985), „Romeo und Julia“ (1971), „Ein Sommernachtstraum“ (1977), „VIVALDI oder Was ihr wollt“ (1996) sowie „Wie es euch gefällt“ (1985). Zum Auftakt der Spielzeit 2013/14 wird John Neumeiers Ballett „Othello“ (1985) nach William Shakespeares Drama wiederaufgenommen und erstmals auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper präsentiert.
Ein weiterer wichtiger Aspekt in John Neumeiers künstlerischem Schaffen ist die Auseinandersetzung mit dem Genre Musical. So inszenierte er Leonard Bernsteins „West Side Story“ (1978) und „On the Town“ (1991). Zudem entwickelte er eine rhapsodische Form, die sich zum Beispiel in der Ballettrevue „Shall we dance?“ (1986) und in „Bernstein Dances“ (1998) zeigte.
Doch das Hamburg Ballett tanzt nicht ausschließlich Kreationen von John Neumeier. Neben Balletten von Mats Ek, Maurice Béjart und George Balanchine, zählten auch Rekonstruktionen historischer Choreografien, beispielsweise Vaslav Nijinskys „Le Sacre du printemps“ nach Millicent Hodson, zum Repertoire. In der Spielzeit 2010/11 kamen die Werke „Dances at a Gathering“ und „The Concert“ von Jerome Robbins dazu, die als „Chopin Dances“ einen Ballettabend bilden. 2012 feierte das Ballett „Renku“ Premiere, das von den Kompaniemitgliedern Yuka Oishi und Orkan Dann nach einer japanischen Gedichtform choreografiert wurde. Im selben Jahr wurde eine Neuproduktion von John Crankos „Onegin“ vom Hamburg Ballett präsentiert.
Eine Filmfassung von John Neumeiers „Die Kameliendame“ wurde am 26. September 1987 uraufgeführt, die Hauptrollen tanzten Marcia Haydée (Marguerite) und Ivan Liška (Armand Duval). Darüber hinaus filmten der NDR und das ZDF vier von John Neumeiers Balletten: „Dritte Sinfonie von Gustav Mahler“, „Wendung“ – Streichquintett C-Dur von Franz Schubert, „Kinderszenen“ und „Othello“. Zudem sind „Illusionen – wie Schwanensee“, „Tod in Venedig“ und die „Matthäus-Passion“ mit Tänzern des Hamburg Ballett aufgezeichnet.
Die Ballett-Werkstätten, die seit 1973 mehrmals pro Spielzeit in der Hamburgischen Staatsoper gezeigt werden, finden traditionell an einem Sonntag-Vormittag statt. John Neumeier spricht dabei über ein von ihm gewähltes Thema, welches er durch eine Probe mit der Kompanie verdeutlicht. So erklärt er dem Publikum seine Schaffensprozesse, greift aber auch andere Themen auf, beispielsweise: „Die Petipa-Ära“ (1978), „Wiederaufnahme eines Ballett – Kopie oder Kreation“ (1987) oder „Getanzte Gewalt“ (1988). Neuere trugen Titel wie „Orpheus und…“, „Die Kleine Meerjungfrau taucht wieder auf“ oder „Debüt“. Eine vierteilige Ballettwerkstatt machte die Arbeit der Hauptsolisten der 80er Jahre wie Marianne Kruuse, Ivan Liška und Kevin Haigen für ein breiteres Publikum öffentlich, indem sie vom NDR aufgezeichnet wurde. Vier weitere Werkstätten wurden 1982 fürs Fernsehen produziert. In der Spielzeit 2012/13 bietet John Neumeier mit der Kompanie zum 200. Mal dem Publikum Einblick in die Entwicklung seiner Ballette.
Seit 1975 finden jährlich zum Ende der Spielzeit die Hamburger Ballett-Tage in der Hamburgischen Staatsoper statt. Sie beginnen in der Regel mit der Premiere eines neuen Balletts und enden mit der „Nijinsky-Gala“. Diese Widmung an Vaslav Nijinsky ist mit John Neumeiers langjähriger Faszination und Auseinandersetzung mit dem Ausnahmetänzer der Ballets Russes zu erklären. Traditionsgemäß gibt während der Ballett-Tage auch eine andere renommierte Ballettkompanie ein Gastspiel an der Hamburgischen Staatsoper. 2010 beispielsweise das Tokyo Ballett, 2013 das Bayerische Staatsballett sowie Les Ballets de Monte Carlo. In der Spielzeit 2013/14 ist das Nederlands Dans Theater aus Den Haag zu Besuch in der Hansestadt.
Die Ballettschüler werden im Ballettzentrum Hamburg unterrichtet, das früher die „Oberrealschule für Mädchen an der Caspar-Voght-Straße“ (OCV) war und eines der letzten Gebäude des Hamburger Architekten und Stadtbaumeisters Fritz Schumacher ist. In den insgesamt neun Ballettsälen trainieren und proben sowohl die Ensemblemitglieder, als auch die Schüler. Zusätzlich ist das Internat mit Platz für 35 Jugendliche in diesem Gebäude untergebracht.
Die internationalen Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren werden für den Bühnentanz ausgebildet, wobei der Fokus auf dem klassisch-akademische Tanz liegt. Dazu kommt Unterricht in moderner Tanztechnik, Tanz-Komposition und Folklore, wobei körperliche Eignung, rhythmische Begabung, tänzerische Veranlagung, Improvisationstalent und eine dem Alter entsprechende Ballett-Technik Aufnahmekriterien sind. Die Aufnahmeprüfungen finden jedes Jahr im Frühling statt. Das Mindestalter für die Vorschule beträgt 7 bis 9 Jahre, für die Ausbildungsklassen 10 bis 16 Jahre und für die Theaterklassen 16 bis 18 Jahre, wobei Jungen bis 19 Jahren vortanzen können. Finanziell und ideell wird die Schule von den Vereinen „Freunde des Ballettzentrums Hamburg“ und „Ballettfreunde Hamburg“ unterstützt.
Das Ballettzentrum ist zugleich Sitz des ersten deutschen „Bundesjugendballetts“, das 2011 von John Neumeier gegründet wurde, aber nicht zum Hamburg Ballett gehört.
Die Stiftung John Neumeier wurde am 23. Februar 2006 gegründet. Sie ist der dritte Schwerpunkt des künstlerischen Schaffens John Neumeiers neben der Hamburgischen Staatsoper und dem Ballettzentrum. Die Stiftung unter dem Kurator Hans-Michael Schäfer dient der Wissenschaft, Forschung und Dokumentation. Das Ziel der Stiftung ist es, die umfangreiche Tanz- und Ballettsammlung von John Neumeier für die Nachwelt zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auf diese Weise soll auch das Lebenswerk John Neumeiers und damit vor allem seine Arbeit mit dem Hamburg Ballett dargestellt werden.
Damals bestand das komplette Ensemble aus 58 Tänzern aus 22 Nationen sowie einer Gasttänzerin.
Carolina Agüero, Silvia Azzoni, Hélène Bouchet, Leslie Heylmann, Anna Laudere, Anna Polikarpova, Thiago Bordin, Otto Bubeníček, Carsten Jung, Edvin Revazov, Alexandre Riabko, Lloyd Riggins, Ivan Urban
Alina Cojocaru, Amilcar Moret Gonzales
Florencia Chinellato, Yuka Oishi, Patricia Friza, Silvano Ballone, Dario Franconi, Alexandr Trusch, Konstantin Tselikov, Kiran West
Mayo Arii, Kristína Borbélyová, Hannah Coates, Yaiza Coll, Futaba Ishizaki, Xue Lin, Aurore Lissitzky, Ekaterina Mamrenko, Natalie Ogonek, Yun-Su Park, Zhaoqian Peng, Lucia Rios, Priscilla Tselikova, Sophie Vergères, Miljana Vracaric, Emanuel Amuchástegui, Braulio Alvarez, Jacopo Bellussi, Zachary Clark, Orkan Dann, Christopher Evans, Graeme Fuhrman, Marc Jubete, Marcelino Libao, Aleix Martínez, Florian Pohl, Lennart Radtke, Dale Rhodes, Sasha Riva, Thomas Stuhrmann, Lizhong Wang, Eliot Worrell
Hannah Beach, Winnie Dias, Emilie Mazon, Hayley Page, Aljoscha Lenz
Hanni Vanhaiden (1966–67), François Klaus (1972–91), Truman Finney (1973–76), Max Midinet (1973–87), Beatrice Cordua (1973–86), Marianne Kruuse (1973–85), Ivan Lişka (1977–97), Kevin Haigen (1977–83), Colleen Scott (1978–91), Gigi Hyatt (1986–97), Jiří Bubeníček (1997–2006), Joëlle Boulogne (1999–2011)
Natalia Makarova, Manuel Légris, Roberto Bolle, Sylvie Guillem, Mikhail Baryschnikow, Darcey Bussell, Isabelle Ciaravola, Alina Cojocaru, Guillaume Coté, Patrick Dupond, Alessandra Ferri, Marie-Agnès Gillot, Marcia Haydée, Cynthia Harvey, Polina Semionova…
Die Kameliendame ist ein Ballett in einem Prolog und drei Akten von John Neumeier. Von ihm stammt die Choreografie und auch das Libretto, das auf dem Roman Die Kameliendame (La dame aux camélias) von Alexandre Dumas d. J. basiert. Als Musik verwendete er ausschließlich Klavierkompositionen von Frédéric Chopin, das Bühnenbild sowie die Kostüme stammen von Jürgen Rose. Das Werk erlebte seine Uraufführung durch das Stuttgarter Ballett am 4. November 1978 im Großen Haus des Württembergischen Staatstheaters in Stuttgart. Eine Aufführung dauert etwa drei Stunden (mit jeweils einer Pause zwischen den Akten). Die Kameliendame feierte Premiere auf einigen der bekanntesten Ballettbühnen der Welt, wie z. B. dem Bolschoi-Theater in Moskau, dem Bayerischen Staatsballett und dem Ballet der Pariser Staatsoper; das Stück steht weiterhin im Repertoire des Stuttgarter Balletts.
Das Ballett spielt in Paris und Umgebung Mitte des 19. Jahrhunderts. Es beginnt mit dem Ende der Geschichte und lässt das Geschehen in verschiedenen Rückblenden – wie in einem Film – Revue passieren. Dabei wird die Handlung mehrmals unterbrochen durch die – aus der Sicht des Betrachters – in der Gegenwart spielende Rahmenhandlung.
Der Hausrat einer luxuriös ausgestatteten Wohnung soll versteigert werden, weil die Inhaberin, die Kurtisane Marguerite Gautier – die Kameliendame – verstorben ist. Ihre Kammerfrau Nanina trauert um sie, während Besucher den Raum betreten und sich die Gegenstände, die zur Versteigerung anstehen, anschauen. Einer von ihnen ist Monsieur Duval, der von einem hereinstürzenden jungen Mann entdeckt wird. Es ist sein Sohn Armand. Dieser fällt beim Anblick der für ihn vertrauten Sachen in Ohnmacht, doch sein Vater fängt ihn auf und Armand kommt sofort wieder zu sich. Dann erzählt er, was ihn bewegt.
Die Rückblende beginnt an einem Abend im Théâtre des Variétés. Auf dem Programm steht das Ballett Manon Lescaut, das von einer Kurtisane handelt, die sich zwar nach einem Leben in Luxus sehnt, aber auch nicht auf ehrliche Liebe verzichten will. Unter den Zuschauern befindet sich auch Marguerite Gautier, selbst eine der begehrenswertesten Kurtisanen von Paris. Das Geschehen auf der Bühne wühlt sie innerlich auf, weil sie darin ihr eigenes Schicksal erkennt. Ebenfalls im Publikum ist Armand Duval, der aus einer der angesehensten französischen Familien stammt. Er hat viel von der Kameliendame gehört und brennt darauf, sie persönlich kennenzulernen. Als er ihr vorgestellt wird, verliebt er sich sofort in die schöne Frau. Ab diesem Moment verfolgt er das Ballett mit anderen Augen, mit der Figur des Des Grieux, dem treuen Liebhaber Manons, fühlt er sich seelenverwandt. Er glaubt darin seine eigene Zukunft zu erkennen.
Nach der Vorstellung lädt Marguerite einige ihrer Bekannten und Armand zu sich ein. Sie hatte gehofft, in dem jungen Grafen N. einen charmanten Liebhaber zu finden; doch stattdessen entpuppt er sich als Langweiler. Um ihn zu ärgern, flirtet sie mit Armand. Es dauert nicht lange, und der Graf verlässt rasend vor Eifersucht das Haus.
Die Gastgeberin bekommt einen Hustenanfall und muss sich zurückziehen. Armand eilt hinterher und kümmert sich rührend um sie. Er nutzt die Gelegenheit und macht ihr eine Liebeserklärung.
In den nächsten Wochen treffen sich Marguerite und Armand immer öfter. Obwohl Marguerite Armand sehr gefällt, verzichtet sie aber nicht auf ihr gewohntes Leben. Sie eilt weiterhin von Ball zu Ball und gibt sich zahlreichen Liebhabern hin. Einer von ihnen ist ein Herzog, der merkt, dass es mit ihrer Gesundheit abwärtsgeht, und ihr zur Erholung ein Landhaus in einem Pariser Vorort zur freien Verfügung stellt. Kurz darauf zieht Armand dort bei ihr ein.
Bei einem Fest in Marguerites Landhaus kommt es vor allen Gästen zu einem Streit zwischen dem Herzog und Armand. Marguerite muss Farbe bekennen. Zum ersten Mal erklärt sie öffentlich, dass ihr die Liebe zu Armand mehr wert sei als aller Reichtum. Wütend eilt der Herzog von den übrigen Gästen gefolgt davon. Armand und Marguerite geben sich ihrer Liebe hin.
Wieder in der Gegenwart: Armand wird sich bewusst, dass diese glückliche Zeit für immer zu Ende ist. Der Gedanke daran lässt ihn erneut zusammenbrechen. Aber auch seinen Vater lässt die Erzählung nicht kalt. Er selbst hatte darin auch eine tragende Rolle, an die er sich erinnert. Ein erneuter Rückblick beginnt:
Als ihm zugetragen wird, welchen Lebenswandel sein Sohn führt, ergreift er die Offensive. Er sucht Marguerite in ihrem Landhaus auf und verlangt von ihr, die Affäre mit Armand sofort zu beenden. Marguerite lässt sich überzeugen, dass dies das Beste für Armand ist, reist nach Paris zurück und stürzt sich in ihr altes Leben.
Bei seiner Ankunft im Landhaus übergibt Nanina Armand einen Brief, in dem sich seine Geliebte von ihm verabschiedet. Armand will das nicht wahrhaben. Er eilt Marguerite nach Paris hinterher. In ihrer Stadtwohnung trifft er sie in den Armen eines Anderen an und rennt verzweifelt davon.
Ein paar Wochen später geht Armand auf den Champs-Elysées spazieren. Rein zufällig kommt ihm Marguerite mit einer anderen Kurtisane – Olympia – entgegen. Um sich an Marguerite für ihr schändliches Verhalten zu rächen, macht sich Armand an Olympia heran und tut so, als ob nie etwas zwischen Marguerite und ihm gewesen sei.
Wieder ist einige Zeit vergangen. Von einer schweren Lungenkrankheit gezeichnet, kommt Marguerite zu Armand und bittet ihn, sie nicht weiter zu demütigen. Beide erkennen, wie sehr sie sich immer noch lieben und verbringen die Nacht miteinander. Marguerite wird von Fieberträumen geplagt, in denen ihr immer wieder Manon Lescaut erscheint. Als sie erwacht, erinnert sie sich an das Versprechen, das sie Monsieur Duval gegeben hat, und verlässt wieder ihren noch schlafenden Geliebten.
Armand versteht Marguerites Verhalten nicht. Er wird wahnsinnig und will sie nun in aller Öffentlichkeit bloßstellen. Gelegenheit dazu findet er bei einem großen Ball. Vor allen Gästen überreicht er ihr als Symbol der Entlohnung für die ihm geleisteten Liebesdienste einen Umschlag, der prall mit Geldscheinen gefüllt ist.
Wieder in der Gegenwart, endet damit Armands Erzählung. Sein Vater verlässt die Auktion. Inzwischen hat die trauernde Nanina Armands Ankunft bemerkt und reicht ihm das Tagebuch ihrer Herrin. Daraus erfährt Armand, wie sehr seine Geliebte mit ihrer Krankheit zu kämpfen hatte.
In einer letzten Rückblende sieht man, wie Marguerite ein zweites Mal die Aufführung des Balletts Manon Lescaut besucht. Manon Lescaut wurde nach Amerika verbannt und Des Grieux ist ihr in die Neue Welt gefolgt. Völlig erschöpft haucht Manon in seinen Armen ihr Leben aus.
Als Marguerite das Theater verlässt, verfolgen sie die Figuren des Balletts. In der Nacht wird sie erneut von fieberhaften Albträumen heimgesucht. Sie sehnt sich danach, nur noch einmal Armand in den Armen zu liegen. Völlig allein gelassen bringt sie ihre Gedanken zu Papier. Als sie fertig ist, übergibt sie das Tagebuch Nanina mit der Bitte, es Armand zu geben. Dann stirbt sie.
Die Kameliendame kreierte John Neumeier 1978 am Stuttgarter Ballett. In seinem Buch In Bewegung erklärt Neumeier, wie es zur Kreation des Balletts kam. Der Gedanke begann mit der Beisetzung John Crankos im Jahr 1973, als er Marcia Haydée versprach, ihr und der Stuttgarter Kompanie zu helfen. Nachdem sie die Nachfolge Crankos als Ballettdirektorin übernommen hatte, bat sie Neumeier, gelegentlich Stücke für das Stuttgarter Ballett zu choreografieren. Nach anfänglichen Überlegungen mit anderen Stücken kam Neumeier 1976 in Stuttgart bei der Arbeit an Der Fall Hamlet während eines Essens mit Marcia Haydée die Idee, für sie Die Kameliendame zu kreieren. Der Roman von Alexandre Dumas d. J. hatte ihn seit vielen Jahren fasziniert: „Die Form des ganzen Romans, die Vielschichtigkeit der indirekten Erzählweise, seine poetische Kraft, die fragmentarische Art der Rückschau haben mich zu dem Ballett inspiriert.“
Das Werk erlebte seine Uraufführung beim Stuttgarter Ballett am 4. November 1978 im Großen Haus der Württembergischen Staatstheater in Stuttgart. Der Titel lautete bei der Premiere Kameliendame, ohne Artikel; das Ballett heißt in Stuttgart erst seit der Wiederaufnahme im Jahr 1998 Die Kameliendame. Die Titelrolle tanzte Marcia Haydée, der Neumeier das Ballett auch gewidmet hat. Die weiteren Hauptrollen besetzten Egon Madsen (Armand Duval), Birgit Keil (Manon Lescaut), Richard Cragun (Des Grieux), Jean Allenby (Prudence Duvernoy), Vladimir Klos (Gaston Rieux), Ruth Papendick (Nanina), Reid Anderson (Monsieur Duval), Nora Kimball (Olympia), Marcis Lesins (Der Herzog) und Mark A. Neal (Graf N.).
Seine Hamburger Premiere feierte Die Kameliendame unter John Neumeier am 1. Februar 1981. Seitdem steht es in Hamburg immer wieder regelmäßig auf dem Spielplan und auch auf Gastspielen zeigt das Hamburg Ballett Neumeiers Choreografie:
Beim Bayerischen Staatsballett in München wird Die Kameliendame seit 1997 getanzt. Regelmäßig wird John Neumeiers Choreografie auch von internationalen Ballett-Compagnien weltweit einstudiert, so beim American Ballet Theater, Ballet de l’Opéra de Paris, Bolschoi-Ballett, Corpo di Ballo del Teatro alla Scala, Dresden Semperoper Ballett, Het Nationale Ballet, Königlich Dänisches Ballett und Polnische Nationalballett.
Dumas‘ Roman war so erfolgreich, dass der Autor selbst drei Jahre nach seinem Erscheinen eine Bühnenfassung davon herausbrachte. Neumeier beruft sich jedoch bei seiner Ballettversion ausdrücklich auf den Roman und nicht auf das gleichnamige Drama. Das Ballett im Ballett, womit die Ballettvorführung gemeint ist, welche die Figuren im Stück besuchen und von dem Neumeier Teile in sein Werk eingebaut hat, findet sich nicht im Original, jedoch wird in Dumas Roman eine Lektüre Marguerites erwähnt: Die Geschichte des Chevalier des Grieux und der Manon Lescaut des Abbé Prévost.
John Neumeiers „Kameliendame“ ... ist ein Höhepunkt, der schwerlich so schnell wieder erreicht werden dürfte. Einfach deshalb, weil sie, so wie sie vom Staatstheaterballett realisiert wird, ein Modellfall dramaturgischer Überlegung, musikalischer Stimmigkeit, bildnerischen Geschmacks und choreographischer Reife darstellt. Ein Modellfall, der fast zwangsläufig Ausnahme bleiben muß.
Reihenfolge der verwendeten Klavierkompositionen Frédéric Chopins:
Im Prolog:
Im ersten Akt:
Im zweiten Akt:
Im dritten Akt:
Bühnenbild und Kostüme erarbeitete Jürgen Rose, deutscher Bühnen- und Kostümbildner sowie Opernregisseur, der neben vielen gemeinsamen Arbeiten mit Neumeier, auch mit Dieter Dorn, Otto Schenk und John Cranko zusammenarbeitete. In Zusammenarbeit mit John Neumeier entstanden viele bekannte Werke wie Romeo und Julia, Der Nussknacker, Ein Sommernachtstraum und A Cinderella Story.
Über die Zusammenarbeit mit Jürgen Rose schreibt John Neumeier in seinem Buch In Bewegung, dass sie ihm bei diesem Ballett besonders wichtig war und so harmonisch und produktiv, wie es wohl nur bei einem lange zusammenarbeitendem Team möglich sein. Es ging vor allem auf der einen Seite um die Reduzierung auf das Wesentliche und auf der anderen Seite darum, die Struktur des Romans beizubehalten, die aus vielen filmischen Ein-, Aus- und Überblendungen besteht. „Roses Bühnenbild gibt mir die Möglichkeit, unmittelbar von der ››äußeren‹‹, der gesellschaftlichen Situation, auf ››innere‹‹, emotionale Zustände zu überblenden.“
Auch bei der Arbeit an den Kostümen haben sie eine Lösung gefunden auf der einen Seite die Epoche der Handlung authentisch darzustellen und auf der anderen Seite dem Körper völlige Ausdrucksfreiheit zu lassen.
John Neumeier selbst verfilmte sein Ballett 1987 mit Marcia Haydée, Ivan Liška, François Klaus, Colleen Scott und Vladimir Klos in den Hauptrollen. Der 129 Minuten dauernde Film kam am 19. November 1987 in die Kinos. Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh ihm das Prädikat „besonders wertvoll“. Das Lexikon des internationalen Films urteilt:
Juliette Schoppmann (* 18. März 1980 in Stade) ist eine deutsche Pop- und Musical-Sängerin. Sie belegte 2003 in der ersten Staffel der RTL-Castingshow Deutschland sucht den Superstar den zweiten Platz.
Schoppmann wurde 1980 im niedersächsischen Stade als Tochter einer Französin und eines Deutschen geboren. Von 1991 bis 1996 machte sie bei John Neumeier an der Hamburger Staatsoper eine Ausbildung zur klassischen Tänzerin. Ende der 1990er Jahre wurde sie an der Stella R1 Academy in Hamburg zur Musical-Sängerin ausgebildet; außerdem besuchte sie die Stage School Hamburg.
Schoppmann wurde 2002 als Teilnehmerin der ersten Staffel der RTL-Castingshow Deutschland sucht den Superstar (DSDS) bekannt. Sie war kurzzeitig mit dem ebenfalls an der Show mitwirkenden Daniel Lopes liiert. Schoppmann galt als Favoritin, unterlag aber im Finale ihrem Konkurrenten Alexander Klaws mit 70,1 % zu 29,9 % der über Telefon abgegebenen Zuschauerstimmen. Mit dem Song We Have a Dream gewann sie 2004 mit den DSDS-Allstars den ECHO Pop in der Kategorie „Single des Jahres“.
Anschließend veröffentlichte Schoppmann das Soloalbum Unique sowie die drei Singleauskopplungen Calling You, Only Uh Uh … und I Still Believe. Trotz zweier Top-10-Hits kündigte die Plattenfirma Sony BMG Music Entertainment 2004 ihren Vertrag. Für ein Album von Linda Teodosiu, die in der fünften Staffel von Deutschland sucht den Superstar den dritten Platz belegt hatte, schrieb sie 2009 die Songs Good at It, Mi Chica, Alien und Ready to Fly. Im September 2012 nahm Schoppmann an der RTL-Castingshow Das Supertalent teil und belegte den sechsten Platz.
Auf Leo Rojas’ Album Albatross war Schoppmann als Sängerin des Titels Forever Love zu hören. Zur Vierschanzentournee 2013/2014 sang sie den offiziellen Song To the Sky. 2014 coachte sie den Gewinner des Supertalents Marcel Kaupp und begleitete ihn zum Sieg. 2017 nahm sie den Titel Für dich mit Dieter Bohlen neu auf. 2018-2021 , Seit 2023 betreut sie als Vocalcoach die Kandidaten bei DSDS.
Schoppmann lebt in Köln und arbeitet dort seit 2013 als Dozentin an der Music Academy Köln-Süd und seit September 2014 auch an der Music Academy Bonn. Im Januar 2023 gaben sie und die Komikerin Tahnee Schaffarczyk ihre Heirat bekannt.
Weitere Veröffentlichung
Der Nussknacker, op. 71 (französisch Casse-Noisette; russisch Щелкунчик, Schtschelkuntschik ; englisch The Nutcracker) ist ein Märchen-Ballett (französisch Ballet-féerie) in zwei Akten von Pjotr Iljitsch Tschaikowski, das 1892 seine Uraufführung in Sankt Petersburg erlebte.
Vorlage für das Libretto war Alexandre Dumas pères Histoire d’un casse-noisette (1845), eine französische Adaption des Märchens Nußknacker und Mausekönig von E. T. A. Hoffmann (1816).
Der Nussknacker ist bis heute eines der populärsten Ballette. Es wird von vielen Theatern und Opernhäusern regelmäßig aufgeführt, meist in der Zeit um Weihnachten. Mehrere musikalische Nummern aus dem Ballett sind auch durch die Nussknackersuite op. 71a berühmt.
(Die Angaben folgen dem Original-Libretto)
Die Handlung kann in verschiedenen Produktionen in kleinen und größeren Details differieren; zum Beispiel fehlen in einigen modernen, russischen Versionen die Zuckerfee und Prinz Coqueluche. Es ist daher nicht möglich, eine völlig allgemeingültige Inhaltsangabe zu machen (siehe Abschnitt: Aufführungsgeschichte). Die folgende Handlung richtet sich nach dem Original-Libretto.
Im Mittelpunkt des Balletts steht das Mädchen Klara. Sie ist die Tochter der wohlhabenden Familie Silberhaus, die das Weihnachtsfest mit vielen Freunden und Verwandten feiert. Auch ihr Patenonkel Drosselmeier kommt zur großen Bescherung vorbei. Er ist Uhrmacher und Erfinder und beeindruckt die gesamte Familie mit aufziehbaren Figuren. Diese können musizieren und sogar tanzen. Nach der Darbietung hat Drosselmeier noch eine kleine Überraschung aufgespart – einen prächtigen Nussknacker. Sehr zu Klaras Bestürzung beschädigt ihr Bruder Fritz jedoch den Nussknacker, den das traurige Mädchen daraufhin in das Bett ihrer Puppe legt. Nach einem allgemeinen „Großvatertanz“ verabschieden sich die Gäste.
Mitten in der Nacht steht Klara auf, um nach dem kranken Nussknacker zu sehen. Alles ist ganz unheimlich – der Weihnachtsbaum wird immer größer und das Mädchen wird Zeugin einer Schlacht zwischen den vom Nussknacker angeführten Spielzeugsoldaten und dem Heer des Mäusekönigs. Als es für den Nussknacker schlecht aussieht, ergreift Klara einen Pantoffel und wirft ihn dem Mäusekönig an den Kopf. Die Mäuse fliehen und der Nussknacker verwandelt sich in einen jungen, hübschen Prinzen.
Da verwandelt sich die Szene in einen verschneiten Tannenwald. Klara und der Nussknackerprinz erleben einen Walzer der Schneeflocken, der sich zu einem wahren Schneegestöber steigert.
Über einen Fluss aus Rosenwasser erreichen der Nussknackerprinz und Klara „Konfitürenburg“ (auch: „Reich der Zuckerfee“ oder „Reich der Süßigkeiten“ genannt). Der Prinz erzählt seinen vier Schwestern und den anderen, wie Klara ihn gerettet hat. In einer Stimmung aus Erleichterung, Freude und Dankbarkeit beginnt ein fantastisches Fest, bei dem verschiedenste Tänzer aus aller Herren Länder spektakuläre Auftritte haben. Zum Beispiel tanzen russische Tänzer den Trepak, arabische Bauchtänzerinnen treten auf, tanzende Rohrflöten (franz. Mirlitons) und eine Gruppe chinesischer Akrobaten erscheinen. Jedes Land präsentiert dabei jeweils traditionelle Leckereien und Getränke. Als Krönung tanzen die Zuckerfee und ihr Kavalier (heute oft: Klara und der Nussknackerprinz, Anm. d. Verf.) einen Pas de deux. Das Fest endet mit einem eleganten Walzer aller Anwesenden.
Für den Schluss gibt es verschiedene Varianten:
Blasinstrumente:
Schlaginstrumente:
Tasteninstrumente:
Saiteninstrumente:
Tschaikowskys Instrumentierung ist im Nussknacker sehr raffiniert, farbig und bereits impressionistisch. Es gibt einige Besonderheiten:
Der Nussknacker ist Tschaikowskys drittes und letztes Ballett und entstand ursprünglich für eine Doppelaufführung mit seinem Opern-Einakter Iolanta. Den Auftrag für beide Werke erhielt der Komponist von Iwan Wsewoloschski, dem Direktor der kaiserlichen russischen Theater und Autor des Librettos von Dornröschen, der auch zusammen mit dem Choreografen Marius Petipa das Libretto zum Nussknacker verfasste. Ursprünglich war die gemeinsame Uraufführung der beiden Werke für die Spielzeit 1891–1892 geplant, aber wegen zahlreicher Schwierigkeiten musste sie verschoben werden.
Das erste Problem war, dass Tschaikowsky sich durch die Geschichte nicht besonders inspiriert fühlte. Zwischenzeitlich ging er auf Tournee nach Paris und in die USA, so dass ein großer Teil der Partitur während dieser Reise entstand. Es gab außerdem Schwierigkeiten zwischen Tschaikowsky und Wsewoloschski, und schließlich starben während der Vorbereitungen zuerst Tschaikowskys Schwester Alexandra (April 1891) und dann Petipas 15-jährige Tochter Evgenia (am 14. Augustjul. / 26. August 1892greg.). Petipa verfiel in große Trauer, wurde krank und überließ die Einstudierung des Ballettes Lew Iwanow als erstem Ballettmeister und Enrico Cecchetti als zweitem Ballettmeister. Es ist nicht bekannt, wie viel von der Choreografie von Petipa stammt, der aber, wie damals üblich, vor der Komposition genaue Angaben zur Musik und den Tänzen gemacht hatte, nach denen sich Tschaikowsky richtete.
Der Nussknacker wurde zusammen mit der Oper Iolanta am 6. Dezemberjul. / 18. Dezember 1892greg. zum ersten Mal im Mariinski-Theater in Sankt Petersburg aufgeführt, weniger als ein Jahr vor Tschaikowskys Tod. Die Kinderrollen wurden tatsächlich von Kindern getanzt: Klara von der 12-jährigen Stanislava Belinskaya, und der Nussknacker-Prinz von dem 17-jährigen Sergei Legat. Es tanzten außerdem Antonietta Dell’Era als Zuckerfee, Pawel Gerdt als Prinz Coqueluche, und in den Solotänzen der Divertissements unter anderem Olga Preobraschenskaja, Georgy Kyaksht und Petipas Töchter Marie und Nadeschda. Der Solist im Russischen Tanz (Trepak) war Alexander Shiryaev, der auch die Choreografie dazu erfunden hatte.
Das Ballett wurde wegen Unzulänglichkeiten des Librettos und der Choreografie ziemlich kritisiert und gilt auch heute noch als das „dramatisch schwächste“ der Tschaikowsky-Ballette. Seine Musik gefiel jedoch auf Anhieb und wurde sehr gelobt. Ein Autor der Petersburger Gazette meinte gar:
Am besten scheint dem damaligen Publikum der Schneeflockenwalzer gefallen zu haben, der ursprünglich von mehr als 50 Tänzerinnen (und vielleicht auch Tänzern) getanzt wurde.
Nachdem das Ballett fünf bis sechs Jahre nicht aufgeführt worden war, brachte Lew Iwanow im Jahr 1900 eine neue Produktion auf die Bühne, die bis zur russischen Revolution im Repertoire des kaiserlichen Balletts blieb.
Die Choreografie des Balletts wurde 1909 während Aufführungen mit Olga Preobraschenskaja als Zuckerfee in der Stepanov Methode notiert und gehört heute zu den historischen Tanzpartituren der Sergeyev Collection der Harvard University.
Nach der Revolution brachte Alexander Gorsky 1919 eine besonders einflussreiche Produktion des Nussknackers mit dem Ballett des Moskauer Bolschoi-Theaters auf die Bühne. Dabei nahm Gorsky Veränderungen vor, die von vielen späteren Choreografen übernommen wurden, zum Beispiel ließ er die Rollen von Klara und dem Nussknacker-Prinzen nicht mehr von Kindern oder Jugendlichen, sondern von erwachsenen Tänzern ausführen. Die Figuren der Zuckerfee und von Prinz Coqueluche strich er ganz, und gab deren Tänze Klara und dem Nussknacker, wodurch die Beziehung dieser beiden Figuren romantisiert wurde. Das Ende des Balletts wurde von Gorsky zum ersten Mal so geändert, dass Klara aus einem Traum erwacht und der Nussknacker wieder nur eine Puppe ist.
Diese Neuerungen wurden unter anderem 1934 von Wassili Wainonen in dessen Produktion für das Kirov/Mariinski-Ballett und auch 1966 von Juri Grigorowitsch für dessen Version mit dem Bolschoi-Ballett übernommen. Die letzteren beiden änderten außerdem den Namen Klara in „Mascha“, das russische Diminutiv von Marie (der Name, den sie bei Hoffmann trägt).
Nikolai Sergejew – der ehemalige Besitzer der obenerwähnten Tanzpartituren, die später in den Besitz der Harvard University gelangten –, erarbeitete mit dem Sadler’s Wells Ballet eine stark an der Originalversion des kaiserlichen Ballettes orientierte Choreografie, deren Premiere am 30. Januar 1934 stattfand, mit Alicia Markova als Zuckerfee und Stanley Judson als ihr Kavalier.
Sehr populär wurde die Version von George Balanchine mit dem New York City Ballet von 1954. Balanchine hatte in seiner Jugend selber den Nussknacker-Prinzen in der Produktion des kaiserlichen Ballettes getanzt und kannte daher die Original-Version, von der er viele Details übernahm – aber er änderte auch einiges. Beispielsweise benannte er Klara in Marie um (wie bei Hoffmann), und versetzte den Tanz der Zuckerfee an den Beginn des 2. Akts; die Variation für ihren Kavalier (Prinz Coqueluche) strich er ganz. Er hatte außerdem die Idee, Marie (Klara) am Ende in einem Schlitten nach Hause zurückfahren zu lassen. Balanchines Version wurde am 2. Februar 1954 im New York City Center uraufgeführt, mit Maria Tallchief (Zuckerfee), Nicholas Magallanes (Kavalier), Zina Bethune (Marie) und Paul Nickel (Nussknacker).
Andere bekannte Choreographien von Der Nussknacker schufen: Fedor Lopuchow (1928), Rudolf Nurejew (1963, Royal Ballet/1988 Pariser Oper), John Neumeier (1971), Heinz Spoerli (1980), Peter Wright (1985/1990/1999), Jochen Ulrich, Günter Pick und Christian Spuck.
Die Handlung wurde dabei teilweise weiter verändert, zum Beispiel spielt das Ballett bei John Neumeier gar nicht mehr am Weihnachtsabend, sondern am 12. Geburtstag von Marie (alias Klara), die im wahrsten Sinne des Wortes davon träumt, eine Ballerina zu sein und dabei mit ihrem Schwarm „Günther“ tanzt, der ihr zuvor einen Nussknacker geschenkt hatte.
Juri Burlaka und Wassili Medwedew brachten 2012 mit dem Staatsballett Berlin eine neue Version heraus, die sich an dem Originaldekor und den Kostümen von 1892 orientierte, aber auch einige modernere Traditionen übernahm.
Tschaikowsky stellte acht besonders gelungene und farbig orchestrierte Sätze aus dem Ballett – vor allem aus dem 2. Akt – zu einer Suite zusammen, der sogenannten Nussknacker-Suite op. 71a. Diese dirigierte er bereits mehr als ein halbes Jahr vor der Uraufführung des gesamten Ballettes in einem Konzert am 7. Märzjul. / 19. März 1892greg. in Sankt Petersburg. Die Ouverture und Tänze der Nussknacker-Suite sind die berühmtesten Stücke des Balletts (und von Tschaikowsky) und auch einem größeren Publikum bekannt, das sonst gar nichts mit Ballett zu tun hat. Manchmal sind auch gekürzte Versionen der Suite zu hören, unter anderem in Walt Disneys Film Fantasia.
Die Suite besteht aus folgenden Sätzen:
Gesamtaufnahmen der Ballettmusik wurden eingespielt von folgenden Orchestern und Dirigenten (die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit):
Daneben existieren zahlreiche Aufnahmen der Nussknacker-Suite op. 71a und auch von Auszügen (Highlights).
Die Kameliendame (La Dame aux camélias) ist ein Roman des französischen Autors Alexandre Dumas d. J. Er erschien 1848 in Paris und wurde zu einem der größten Erfolge des sonst im Schatten seines Vaters stehenden Autors.
Wie auch andere Romane Dumas’ d. J. beschäftigt sich das Buch mit der Pariser Halbwelt, der demi-monde, in der sich Dumas bewegte. Die Handlung der Kameliendame ist teilweise autobiografisch und erzählt die Geschichte seiner Begegnung als Zwanzigjähriger mit der Modistin und Kurtisane Marie Duplessis.
Der junge Armand Duval, ein Mann aus den besten Kreisen der Pariser Gesellschaft, lernt die Kurtisane Marguerite Gautier kennen und lieben. Die einzigen Blumen, mit denen man sie beschenken darf, sind Kamelien. Nach anfänglichen Eifersüchteleien und Rückzügen seitens Armands, der sich immer heftiger in sie verliebt und dementsprechend ungehalten auf ihren Lebensstil reagiert, verliebt sich auch Marguerite in ihn und versucht, ihr früheres, liederliches Leben seinetwillen aufzugeben und mit ihm zusammen ein neues Leben zu beginnen.
Als sein Vater, ein überaus sittsamer Mensch, der sehr um seinen Sohn besorgt ist, von der Liaison erfährt, versucht er zunächst energisch, diesen umzustimmen. Als dieser höflich, aber bestimmt ablehnt, sucht der Vater heimlich Marguerite auf und macht ihr entrüstet Vorwürfe. Als sie ihn von der Echtheit ihrer Liebe zu Armand überzeugt, beschwört er sie, seinen Sohn und dessen Zukunft nicht durch die ehrlose Verbindung zu gefährden. Sie beugt sich, trennt sich von Armand und kehrt um seinetwillen in ihr altes Leben zurück.
Armand erfährt nichts von den Vorgängen und ist tief verletzt. Erst als sie schwer lungenkrank im Sterben liegt, erfährt er die Gründe ihres Handelns.
Da das Buch beim Publikum sehr erfolgreich war, arbeitete Dumas das Stück zu einem Bühnendrama um, das am 2. Februar 1852 in Paris uraufgeführt wurde, nachdem man die Premiere aus moralischen Erwägungen heraus mehrmals verschoben hatte. Ab 1880 spielte die französische Schauspielerin Sarah Bernhardt die Hauptrolle in der Kameliendame und feierte damit weltweit große Erfolge. Das Stück sollte zu ihrer Lebensrolle werden.
Giuseppe Verdi vertonte das Drama 1853 in der Oper La traviata, einer der ersten realistischen Opern ihrer Zeit.
Die Kameliendame wurde in über 20 Kinofilme adaptiert. Insbesondere in der frühen Filmgeschichte war der Stoff als ideales Material für berühmte Schauspielerinnen wie Sarah Bernhardt und Greta Garbo beliebt.
Vom Bayerischen Rundfunk existieren zwei Hörspielproduktionen.
Beim Westdeutschen Rundfunk entstand ebenfalls eine Hörspielproduktion.
Der Choreograf John Neumeier schuf 1978 ein Ballett, das am 4. November desselben Jahres im Großen Haus der Württembergischen Staatstheater in Stuttgart mit Marcia Haydée in der Titelrolle uraufgeführt wurde.
John Neumeier selbst verfilmte sein Ballett 1987 mit Marcia Haydée, Ivan Liška, François Klaus, Colleen Scott und Vladimir Klos in den Hauptrollen.
Hörbuch:
Die Liste bedeutender Tänzer enthält Tänzerinnen und Tänzer, die Herausragendes in ihrer Disziplin geleistet haben, deren Leistung zumindest professionellem Niveau entspricht und die auch durch ihren Tanz bekannt wurden.
Herausragende Leistungen sind beispielsweise gewonnene Weltmeisterschaften, die Entwicklung, Weiterentwicklung oder Einführung neuer Tanzfiguren oder eines neuen Tanzstils, Berühmtheit in ihrer Epoche, Vortänzer oder Vortänzerin eines bedeutenden Ensembles, die Gründung, Leitung oder Weiterentwicklung einer bedeutenden Tanzschule, Preise und andere bemerkenswerte tänzerische Leistungen. Tänzerinnen und Tänzer, die in mehreren Tanzstilen Bedeutendes geleistet haben, können auch bei mehreren Tanzsparten genannt werden.
Die Liste ist aufgeteilt in Ballett, Moderner Tanz, Show- und Stepptanz, Flamenco und Tanzsport.
Owlapps.net - since 2012 - Les chouettes applications du hibou