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Piret Järvis


Piret Järvis


Piret Järvis-Milder (* 6. Februar 1984 in Tallinn) ist eine estnische Sängerin und Mitglied der estnischen Band Vanilla Ninja.

Nach ihrem Schulabschluss begann Piret an der Concordia-Universität in Tallinn (heute Baltic Film and Mediaschool) Medienwissenschaften zu studieren und erlangte dabei als Fernsehmoderatorin einiger Fernsehformate wie The Crazy World und Suvefizz erste Bekanntheit in Estland. So wurde der estnische Produzent Sven Lõhmus auf Järvis aufmerksam und wählte sie neben Lenna Kuurmaa, Maarja Kivi und Katrin Siska für sein Bandprojekt Vanilla Ninja aus. Die Texte des ersten, selbstbetitelten Albums stammen größtenteils von Järvis. Auch an den Lyrics des dritten, Blue Tattoo (2005), sowie des vierten Albums, Love Is War (2006), beteiligte sie sich. Auch nach ihrem Erfolg mit der Band blieb Piret Järvis dem estnischen Fernsehen erhalten und moderierte zum Beispiel die Realityshow Malaisia im Jahr 2005.

Järvis ist auch als Video Jockey mit Martin Veismann bei MTV Estland beschäftigt. Außerdem schreibt sie ab und zu Artikel für die estnische Zeitschrift Woman (Original: Naised).

Seit Sommer 2006 ist Piret Järvis mit dem Schlagzeuger Kallervo Karu der estnischen Band Slide-fifty liiert und am 17. Juni 2008 machte das Paar seine Verlobung bekannt.

Von Oktober bis November 2008 nahm sie an der Show Tantsud Tähtedega teil, vergleichbar der RTL-Show Let’s Dance. Ihr Tanzpartner war der ehemalige Turniertänzer Mairold Millert. Das Paar schied am 2. November nach der vierten Sendung aus.

Järvis nahm am Eesti Laul 2010, der estnischen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2010 teil. Sie sang mit der Gruppe Disko 4000 den Titel Ei Usu gegen Lenna Kuurmaas Rapunzel. Beide konnten den Vorentscheid nicht für sich gewinnen.

Im Februar 2011 moderierten Kuurmaa und Järvis den Eesti Laul 2011, bei dem Getter Jaani als Siegerin hervorging. Piret Järvis verlas die Punkte beim Eurovision Song Contest 2011 am 14. Mai.

Am 12. Dezember 2011 veröffentlichte die Gruppe Shelton San ihr Debütalbum Well Behaved. Bei dem Lied Lie Still, Sleep Becalmed hat Järvis einen Gastpart übernommen. Auch 2012 moderierte Järvis den Eesti Laul 2012.

Für Veröffentlichungen mit Vanilla Ninja siehe die Vanilla Ninja/Diskografie.

Singles

  • 2010: Ei Usu (mit Disko 4000)

Gastbeiträge

  • 2011: Lie Still, Sleep Becalmed (auf dem Album Well Behaved von Shelton San)

Text submitted to CC-BY-SA license. Source: Piret Järvis by Wikipedia (Historical)


Maulbeergewächse


Maulbeergewächse


Die Maulbeergewächse (Moraceae) sind eine Familie in der Ordnung der Rosenartigen (Rosales). Sie enthält 37 bis 40 Gattungen und etwa 1100 (bis 1400) Arten. Arten aus dieser Familie werden auf unterschiedliche Weise genutzt. Viele Ficus-Arten und ihre Sorten sind Zierpflanzen. Einige Arten bilden essbare Früchte und von vielen Arten wird das Holz genutzt.

Es sind meist verholzende, seltener einjährige (Fatoua) bis ausdauernde (Dorstenia) krautige Pflanzen. Das Spektrum an Lebensformen bei den verholzenden Arte ist vielfältig: meist immergrün oder seltener laubabwerfend, leptokaul (Pflanzen mit relativ schlanker, reich verzweigter Sprossachse) bis pachykaul (Pflanzen mit dicker, nicht oder wenig verzweigter Sprossachse), Bäume, Sträucher, Halbsträucher, Lianen. Einige Arten wachsen als halbepiphytisch oder Sukkulenten. Alle Arten enthalten einen weißen oder wässerigen Milchsaft (Latex), bei Malaisia und Fatoua ist er farbig. Das Sekundäre Dickenwachstum geht von einem konventionellen Kambiumring aus.

Die Blätter sind meist wechselständig, und zwar schraubig oder zweizeilig, selten gegenständig an den Zweigen oder Stängeln angeordnet (Phyllotaxis). Die Laubblätter sind meist deutlich in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Das Aussehen der ledrigen bis krautigen, einfachen Blattspreiten ist sehr variabel: ganzrandig, gezähnt oder gelappt. Es sind immer Nebenblätter vorhanden, die entweder frei stehen oder, wie im Fall von Ficus, verwachsen sind und das junge Blatt schützend umhüllen.

Die Arten sind einhäusig (monözisch) oder zweihäusig (diözisch) getrenntgeschlechtig. Die meist paarig gebildeten Blütenstände enthalten entweder nur Blüten eines oder beider Geschlechter. Sie können rispig, ährig oder als Köpfchen ausgebildet sein; teils sind viele kleine Einzelblüten zu einer von Hochblättern umgebenen Scheinblüte (Pseudanthium) zusammengefasst, in der sie manchmal auch miteinander verwachsen sind.

Bei den immer eingeschlechtigen Blüten ist die Blütenhülle reduziert. Wenn eine Blütenhülle vorhanden ist, dann ist es ein einfaches Perianth mit meist vier oder fünf, selten bis zu acht meist häutigen Blütenhüllblättern.

Männliche Blüten enthalten ein bis drei (bis sechs) freie Staubblätter. In der Blütenknospe sind die Staubfäden nach innen gebogen oder gerade.

Die Blütenhüllblätter weiblicher Blüten sind oft untereinander oder mit dem Blütenboden verwachsen; dies wird als Anpassung gegen phytophage Insekten (Fressfeinde) gedeutet. In weiblichen Blüten sind ein bis drei, meist zwei Fruchtblätter zu einem meist ein-, selten zweikammerigen, unterständigen bis oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Die Samenanlagen sind anatrop. In jeder weiblichen Blüte gibt es einen oder meist zwei Griffel, die in einer einfachen oder zweispaltigen Narbe enden.

Die Bestäubung erfolgt durch den Wind (Anemophilie) oder durch Insekten (Entomophilie). Die ursprünglichen Taxa sind windbestäubt. Mindestens zweimal entstanden insektenbestäubte Taxa. Die Taxa mit nach innen gebogenen Staubfäden sind windbestäubt und beim Öffnen der Blüten springen die Staubblätter nach außen und entlassen den Pollen. Die Taxa mit geraden Staubfäden werden von Insekten bestäubt. Die Gattung Ficus enthält mit etwa 750 Arten mehr als die Hälfte der Gesamtarten der Moraceae und zeichnet sich durch einen stark spezialisierten Blütenstand („Sykonium“) und eine obligate (von lateinisch obligare für anbinden, verpflichten) Symbiose (Mutualismus) mit den sie bestäubenden Feigen-Wespen aus, die vor mindestens 80 bis 90 Millionen Jahren entstand.

Die Früchte sind immer einsamig und es werden Steinfrüchte oder (achänenähnliche) Nussfrüchte und seltener Früchte mit fleischigem Perianth gebildet, die manchmal in Fruchverbänden oder Sammelfrüchten zusammenstehen. Die Samen können Endosperm enthalten, das ölhaltig sein kann. Der gerade oder gekrümmte Embryo besitzt zwei Keimblätter (Kotyledonen), aber meist ist eines reduziert. Als Diaspore fungiert der Samen, die Frucht, der Fruchtstand oder der Fruchtverband.

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 7, 12 oder 13 bis viele. Die Variation ist bei Dorstenia besonders groß.

Die Früchte vieler Arten sind wichtige Nahrung vieler Tierarten.

Ein Teil der Arten (Artocarpus, Ficus, Morus) bildet essbare Früchte. Wenige Morus- und Maclura-Arten werden als Futterpflanze für die Seidenraupe (Bombyx mori) kultiviert. Viele Arten (Artocarpus, Broussonetia) werden als Lieferanten für Tropenholz und Furnierherstellung genutzt. Einige Broussonetia-, Maclura- und Morus-Arten liefern den Rohstoff zur Papierherstellung.

Einige Arten (Ficus) und ihre Sorten sind Zierpflanzen für Parks, Gärten und Räume.

Ausgewählte vom Menschen genutzte Arten:

  • Brotfruchtbaum (Artocarpus altilis)
  • Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus)
  • Papiermaulbeerbaum (Broussonetia papyrifera)
  • Banyan-Feige (Ficus benghalensis)
  • Birkenfeige (Ficus benjamina)
  • Echte Feige (Ficus carica)
  • Gummibaum (Ficus elastica)
  • Geigen-Feige (Ficus lyrata)
  • Großblättrige Feige (Ficus macrophylla)
  • Pappel-Feige (Ficus religiosa)
  • Maulbeer-Feige (Ficus sycomorus)
  • Milchorangenbaum oder Osagedorn (Maclura pomifera)
  • Färbermaulbeerbaum (Maclura tinctoria)
  • Weiße Maulbeere (Morus alba)
  • Schwarze Maulbeere (Morus nigra)
  • Rote Maulbeere (Morus rubra)
  • Streblus asper

Die Moraceae besitzen Vorkommen weitgehend weltweit, mit Zentren der Artenvielfalt in der Alten Welt, besonders in Asien und den Inseln des Indonesischen Archipels und des Pazifiks.

Die Erstveröffentlichung des Familiennamens Moraceae erfolgte 1835 durch Charles Gaudichaud-Beaupré in Genera Plantarum ad Familias Suas Redacta, 13. Die Typusgattung ist Morus L. Synonyme für Moraceae Gaudich. nom. cons. sind: Artocarpaceae Bercht. & J.Presl, Ficaceae Bercht. & J.Presl.

Molekulargenetische Untersuchungen zeigten, dass die sechs oder sieben Familien der früheren Ordnung Urticales mit in die Ordnung Rosales gehören. Die Familie der Moraceae ist die Schwestergruppe der Urticaceae, mit denen sie einige Blütenmerkmale teilt.

Verwandte Familien innerhalb der Ordnung Rosales:

Insbesondere aufgrund spezifischer Blütenmerkmale werden die Moraceae nach Datwyler & Weiblen 2004 in fünf Tribus unterteilt. Die Familie der Moraceae enthält 37 bis 40 Gattungen mit etwa 1100 (bis 1400) Arten:

  • Tribus Artocarpeae R.Br.: Sie enthält sieben (früher bis zwölf) Gattungen mit etwa 87 Arten:
    • Brotfruchtbäume (Artocarpus J.R.Forst. & G.Forst.): Die 47 bis 50 Arten sind in Asien und im Indo-Pazifischen Raum verbreitet.
    • Batocarpus H.Karst.: Die etwa vier Arten sind in den Tropen Afrikas und Asiens verbreitet.
    • Clarisia Ruíz & Pav.: Die nur drei Arten sind in der Neotropis verbreitet.
      • Clarisia racemosa Ruiz & Pav.: Aus dem mittleren bis nördlichen Südamerika bis nach Zentralamerika
    • Hullettia King ex Hook.f.: Die nur zwei Arten sind in Südostasien verbreitet.
    • Parartocarpus Baill.: Die nur drei Arten sind im Indo-Pazifischen Raum verbreitet.
    • Prainea King: Die etwa vier Arten sind im Indo-Pazifischen Raum verbreitet.
      • Prainea limpato (Miq.) Beumée ex K.Heyne: Aus Malaysia, dem nördlicheren Indonesien, Neuguinea bis zu den Salomonen.
    • Treculia Decne. ex Trécul: Die nur drei Arten sind im tropischen Afrika verbreitet, beispielsweise:
      • Treculia africana Decne. ex Trécul
  • Tribus Castilleae Berg: Sie enthält (früher acht) etwa zehn Gattungen:
    • Antiaris Lesch.: Sie enthält nur eine Art:
      • Antiaris toxicaria Lesch.: Die vier Unterarten kommen in den Tropen Afrikas, Asiens und Australiens weitverbreitet vor.
    • Antiaropsis K.Schum.: Sie enthält nur eine oder zwei Arten in Neuguinea.
    • Castilla Cerv.: Die etwa drei Arten sind in der Neotropis verbreitet. Darunter:
      • Castilla elastica Cerv.: Aus Mittelamerika und Mexiko bis Kolumbien und Ecuador.
    • Helicostylis Trécul: Die etwa sieben Arten sind in der Neotropis verbreitet.
      • Helicostylis tomentosa (Poepp. & Endl.) Rusby
    • Maquira Aubl.: Die etwa fünf Arten sind in der Neotropis verbreitet.
      • Maquira sclerophylla (Ducke) C.C.Berg: Aus dem mittleren bis nördlichen Brasilien, Venezuela und den Guyanas.
    • Mesogyne Engl.: Sie enthält nur eine Art:
      • Mesogyne insignis Engl.: Sie kommt im tropischen Afrika vor.
    • Naucleopsis Miq.: Die etwa 20 Arten sind in der Neotropis verbreitet.
    • Perebea Aubl.: verbreitet etwa neun Arten sind in der Neotropis verbreitet.
    • Poulsenia Eggers: Sie enthält nur eine Art:
      • Poulsenia armata (Miq.) Standl.: Sie kommt in der Neotropis vor.
    • Pseudolmedia Trécul: Die etwa neun Arten sind in der Neotropis verbreitet.
    • Sparattosyce Bureau: Die etwa zwei Arten kommen nur in Neukaledonien vor.
  • Tribus Dorstenieae Gaudich.: Sie enthält etwa acht Gattungen:
    • Bosqueiopsis De Wild. & T.Durand: Sie enthält nur eine Art:
      • Bosqueiopsis gilletii De Wild. & T.Durand: Sie kommt im tropischen Afrika vor.
    • Brosimum Sw.: Die etwa 13 Arten sind in der Neotropis verbreitet. Darunter:
      • Amerikanischer Kuhbaum (Brosimum utile (Kunth) Pittier)
    • Dorstenien (Dorstenia L.): Von den 105 bis 170 Arten kommen 57 im tropischen Afrika, 46 im tropischen Amerika und eine im südlichen Indien und Sri Lanka vor, letztere sowie 18 afrikanische Arten sind sukkulent.
    • Helianthostylis Baill.: Die nur zwei Arten in der Neotropis verbreitet.
    • Scyphosyce Baill.: Die nur zwei Arten sind im tropischen Afrika verbreitet.
    • Trilepisium Thouars: Sie enthält nur eine Art:
      • Trilepisium madagascariense DC.: Sie kommt im tropischen sowie südlichen Afrika und Madagaskar vor.
    • Trymatococcus Poepp. & Endl.: Die nur drei Arten in der Neotropis verbreitet.
    • Utsetela Pellegr.: Sie enthält nur eine oder zwei Arten im tropischen Afrika.
  • Tribus Ficeae Gaudich.: Mit der einzigen Gattung:
    • Feigen (Ficus L.): Die etwa 750 Arten sind weltweit in den Tropen verbreitet. Beispielsweise gibt es 44 Arten in Australien und etwa 99 Arten in China.
  • Tribus Moreae Gaudich.: Sie enthält (früher acht) zehn Gattungen und etwa 70 Arten:
    • Bagassa Aubl.: Sie enthält nur eine Art:
      • Bagassa guianensis Aubl.: Sie kommt in der Neotropis vor.
    • Bleekrodea Blume: Die nur drei Arten kommen in Madagaskar und Südostasien vor.
    • Broussonetia L’Hér. ex Vent.: Die etwa acht Arten kommen in Madagaskar und Südostasien vor.
    • Fatoua Gaudich.: Die nur zwei oder drei Arten sind in Asien, Australien (eine Art) und Madagaskar verbreitet. Es sind einjährige krautige Pflanzen.
    • Maclura Nutt.: Die (eine bis) etwa elf Arten sind weltweit in den Tropen und in Nordamerika verbreitet.
    • Milicia Sim: Die nur zwei Arten sind im tropischen Afrika verbreitet.
    • Maulbeeren (Morus L.): Die etwa zwölf Arten sind in gemäßigten und subtropischen Zonen der Nordhalbkugel verbreitet.
    • Sorocea A.St.-Hil.: Die etwa 14 Arten sind in der Neotropis verbreitet.
    • Streblus Lour.: Die etwa 22 Arten kommen in Asien, Australien, Afrika und Madagaskar vor.
    • Trophis P.Browne: Die drei bis neun Arten kommen in der Neotropis, Südostasien und Australien (eine Art) vor. Darunter:
      • Trophis montana (Leandri) C.C. Berg

Wie DNA-Analysen unterschiedlicher Arbeitsgruppen zeigen, sind die Gattungen Artocarpus, Batocarpus, Brosimum, Castilla, Streblus und Trophis nicht monophyletisch, da einzelne ihrer Arten unterschiedlichen Tribus entsprechen, und bedürfen daher noch weiterer Bearbeitung.

  • Die Familie der Moraceae bei der APWebsite. (Abschnitt Beschreibung und Systematik).
  • die Familie der Moraceae bei DELTA von L. Watson & M. J. Dallwitz. (Abschnitt Beschreibung).
  • Die Familie der Moraceae bei Western Australian Flora.
  • Zhengyi Wu, Zhe-Kun Zhou, Michael G. Gilbert: Moraceae. S. 21–29 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 5: Ulmaceae through Basellaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 19. Dezember 2003, ISBN 1-930723-27-X. (Abschnitt Beschreibung und Nutzung)
  • Nyree J. C. Zerega, Wendy L. Clement, Shannon L. Datwyler, George D. Weiblen: Biogeography and divergence times in the mulberry family (Moraceae). In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Volume 37, 2005, S. 402–416: online (Memento vom 24. Juli 2008 im Internet Archive).
  • J. G. Rohwer: Moraceae. In: K. Kubitzki u. a. (Hrsg.): Families and genera of vascular plants. Band 2, 1993, S. 506–515.
  • Shannon Datwyler, George D. Weiblen: On the origin of the fig: Phylogenetic relationships of Moraceae from ndhF sequences. In: American Journal of Botany. Volume 91, Issue 5, 2004, S. 767–777. Volltext – online (Abschnitt Beschreibung und Systematik).
  • Richard P. Wunderlin: Moraceae. – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 3: Magnoliidae and Hamamelidae. Oxford University Press, New York und Oxford, 1997, ISBN 0-19-511246-6 (Abschnitt Beschreibung).
  • E. J. H. Corner: The classification of Moraceae. In: Gard. Bull. Straits Settlem. 19, 1962, S. 187–252.
  • D. J. Dixon: Moraceae. 2011, In: P. S. Short, I. D. Cowie (Hrsg.): Flora of the Darwin Region. Volltext-PDF.
  • C. C. Berg, E. J. H. Corner, F. M. Jarrett: Moraceae genera other than Ficus. In: H. P. Nooteboom (Hrsg.): Flora Malesiana. (Foundation Flora Malesiana), Ser. 1, Volume 17, 2006, S. 1–152.
  • Theodor C. H. Cole, Elliot Gardner: Moraceae Phylogeny Poster (MorPP) 2021. Abgerufen am 11. September 2022 (englisch). 
  • Steckbriefe von Maulbeergewächsen.
  • Steckbriefe von Maulbeergewächsen.
  • Steckbriefe von Maulbeergewächsen. (englisch)
  • Steckbriefe von Maulbeergewächsen. (span.)
  • Steckbrief Antiaris toxicaria (www.giftpflanzen.org)

Text submitted to CC-BY-SA license. Source: Maulbeergewächse by Wikipedia (Historical)


Papiermaulbeerbaum


Papiermaulbeerbaum


Der Papiermaulbeerbaum (Broussonetia papyrifera), auch Papiermaulbeere oder Japanischer Papierbaum genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae), zu der auch die Gattungen Feigen und Maulbeeren gehören. Der Gattungsname Broussonetia geht auf den französischen Arzt, Botaniker und Zoologen Pierre Marie Auguste Broussonet (1761–1807) zurück, der das Linnésche System in Frankreich einführte.

Ähnlich ist die Hybride Broussonetia ×kazinoki, die aus Broussonetia papyrifera und Broussonetia monoica entstanden ist.

Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in China, Myanmar, Thailand, Kambodscha, Korea, Laos, Sikkim, Vietnam und Malaysia. Auf vielen Pazifischen Inseln, in Japan und Taiwan ist er schon sehr lange eingebürgert. Mittlerweile ist der Papiermaulbeerbaum auch in Südeuropa sowie im Südwesten und im Südosten der USA (dort als Schattenbaum gepflanzt) eingebürgert. In Ghana und Uganda gilt die Pflanze als invasive Art. In Mitteleuropa wird der Papiermaulbeerbaum als Ziergehölz angepflanzt.

Der Papiermaulbeerbaum wächst als laubabwerfender Baum und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 20 m, mit einer ausladenden Krone. Der Stammdurchmesser kann bis über 75 cm betragen; er enthält Milchsaft. Der Baum ist sehr schnellwüchsig, mit einem Zuwachs von über 2 m in der Länge und mehr als 2 cm im Durchmesser pro Jahr. Die im Alter flach längsgeriefte, gefurchte Borke ist blassgrau bis hellbraun und gelblich an der Basis, aber manchmal auch quergestreift oder noppig. Die Rinde der Zweige ist anfänglich grün dann rötlich-braun, später grau-braun und flaumig behaart.

Die wechselständig und spiralig angeordneten, dunkelgrünen, unterseits helleren Laubblätter sind gestielt. Der flaumig behaarte Blattstiel weist eine Länge von 2 bis 8 cm auf. Die einfache, breit- bis schmaleiförmige Blattspreite ist bei jungen Pflanzen teils ungleich, zwei- bis fünflappig, mit oft tieferen Einbuchtungen (Sinus) und sie weist eine Länge von 6 bis 20 cm sowie eine Breite von 5 bis 12 cm auf, sie endet meistens zugespitzt, aber auch spitz oder abgerundet. Die Blattunterseite ist filzig behaart, die Blattoberseite spärlich, aber mit einer rauen Textur. Die dreizählige Netznervatur ist oberseits mehr oder weniger eingeprägt und unterseits erhaben. Die Blätter sind teilweise muschel- oder bootförmig geformt. Die Spreite ist teils ungleich, die Basis ist stumpf bis gerundet oder teils herzförmig. Der Blattrand ist vorwärts feingesägt oder gezähnt. Die zwei nicht miteinander verwachsenen, eiförmigen, haarigen, zugespitzten und abfallenden Nebenblätter haben eine Länge von 1,5 bis 2 cm und eine Breite von 0,8 bis 1 cm.

Die Blütezeit reicht von April bis Mai. Der Papiermaulbeerbaum ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), es gibt also rein männliche und rein weibliche Bäume.

Die auf einem 2 bis 4 cm langen, haarigen, grünen Stiel sitzenden, violett- bis grün-bräunlichen, vielblütigen, meistens herabhängenden, männlichen Blütenstände sind Kätzchen und 3 bis 10 cm lang und etwa 1 cm dick, mit lanzettlichen, behaarten, abfallenden Tragblättern. Die sitzenden männlichen Blüten sind etwa 2 mm groß, sie besitzen vier spitzige, behaarte Tepale, welche ein verwachsenes Perigon formen und vier, etwa 3,5 mm lange, Staubblätter mit basifixen, weißlichen Staubbeuteln.

Die vielblütigen, kompakten und kugeligen weiblichen Blütenstände (Scheinblüten) sitzen auf bis 1,5 cm langen, grünen Stielen und besitzen einen Durchmesser von etwa 1,5 bis 2 cm. Es sind bei den Blüten jeweils keulenförmige, abfallende Tragblätter vorhanden. Die weiblichen Blüten besitzen eine röhrenförmigen, praktisch geschlossene, behaarte, minimal vierzähnige und grüne, etwa 1,5 mm große Blütenhülle, die mit dem Griffel verwachsen ist. Der oberständige, gestielte, eiförmige und einkammerige Fruchtknoten ist etwa 0,7 mm groß. Die langen, fädlichen und vorstehenden Griffel sind bis 2 cm lang, hellgrün oder rötlich bis violett mit einer fädigen Narbe. Die langen Griffel welken und fallen dann teilweise ab und es bleiben die kugeligen, grünen und haarigen Fruchtstände zurück.

Zwischen Juni und Juli reifen die in einem Fruchtverband (Achänenfruchtverband, Achenosum) stehenden, hellorangen bis -braunen, leicht runzeligen, eiförmigen bis kugeligen, bis etwa 4 mm großen Achänen, welchen teilweise noch der Griffel anhaftet. Die Tausendkornmasse beträgt ca. 2 g. Die Achänen sind eingewachsen in die Spitze der, bis etwa 8 mm vorstehenden, orangen bis roten, zur Basis helleren, keulenförmigen und fleischigen, mit einem essbaren, süßen aber geschmacklosen Fruchtfleisch, ausgewachsenen Blütenhülle, von der unten nur eine häutige Hülle als Rest bleibt (Scheinfrüchte). Der ganze kugelige Fruchtverband hat etwa einen Durchmesser von 3 bis 3,5 cm.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.

Er bevorzugt gut durchlässige, sandige Böden und einen sonnigen Standort. Der bevorzugte Witterungsbereich liegt bei 12–30 °C mit einer Niederschlagsmenge bis 2500 mm/a. Der Baum übersteht auch etwas längere Trockenzeiten, sowie kurzen Frost und ist sehr anpassungsfähig bezüglich des Klimas, wächst aber am besten in humiden Gebieten bis in eine Höhe von 2000 m.

Aus dem hellgelblichen bis -orangen, leichten und relativ weichen Holz werden Möbel hergestellt. Die Blätter, Früchte und die Borke werden in der chinesischen Medizin verwendet.

Die Rinde dieser Art und einiger anderer Baumarten wird zur Herstellung von Rindenbaststoff verwendet. (Siehe auch: Tapa-Rindenbaststoff)

Fasern aus der Bastschicht des Papiermaulbeerbaums wurden früher in China, Korea und dann später Japan für die Papierherstellung genutzt. Bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. stellte man in China daraus einen Faserbrei her, der mit Kleister vermengt, getrocknet und geglättet Papier ergab, das zum Beschreiben sowie für Laternen verwendet wurde. Man geht davon aus, dass die Technik der Papierherstellung aus dem Papiermaulbeerbaum ab dem 2. Jahrhundert auch in Korea bekannt war und im 6. Jahrhundert von einem koreanischen Mönch nach Japan gebracht wurde. In Thailand (Siam) wurde später diese Art der Papierherstellung ebenfalls bekannt und das Papier Saa genannt.

In Südkorea wird heute noch in einem aufwändigen Verfahren das traditionelle koreanische Papier Hanji daraus hergestellt und vielfältig verwendet.

Die Früchte und jungen Blätter sind essbar.

Das Basionym dieser Art wurde als Morus papyrifera 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum 986, erstbeschrieben. Weitere Synonyme sind z. B. Papyrius japonica Lam., Papyrius papyriferus (L.) Kuntze, Papyrius polymorphus Cav. u. a. Der gültige Name Broussonetia papyrifera (L.) Vent. wurde 1799 von Étienne Pierre Ventenat in Tableau du règne végétal selon la méthode de Jussieu, Band 3, S. 547 veröffentlicht.

  • Zhengyi Wu, Zhe-Kun Zhou, Michael G. Gilbert: Moraceae in der Flora of China. Volume 5, S. 26: Broussonetia papyrifera – online
  • Abdul Ghafoor: Moraceae in der Flora of Pakistan: Broussonetia papyrifera – online
  • Richard P. Wunderlin: Moraceae in der Flora of North America. Volume 3: Broussonetia papyrifera – online
  • George Watt: A Dictionary of the Economic Products of India. Band 1, 1889, Cambridge Univ. Press, 2014, ISBN 978-1-107-23914-2 (Reprint), S. 538.
  • John Lindley, Thomas Moore: The Treasury of Botany: A Popular Dictionary. William Wood, 1872, S. 172.
  • Marilena Idžojtić: Dendrology. Academic Press, ISBN 978-0-444-64175-5, 2019, S. 98.
  • Broussonetia papyrifera bei carolinanature.com; mit vielen Bildern, abgerufen am 28. Juli 2017.
  • Broussonetia papyrifera bei Useful Tropical Plants.
  • Papiermaulbeerbaum bei Baumkunde.

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