Aller au contenu principal

Trans-Europ-Express


Trans-Europ-Express


Trans-Europ-Express, abgekürzt TEE, häufig falsch als Trans-Europa-Express bezeichnet, war eine Zuggattung im internationalen Schienenpersonenfernverkehr, die von 1957 bis 1988 zwischen den Staaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) sowie Österreich und der Schweiz verkehrte. Spanien schloss sich 1969 dem TEE-System an, gehörte aber erst ab 1986 der EG an. Züge dieses Standards waren reservierungspflichtig und führten ausschließlich die erste Wagenklasse, darüber hinaus war ein Zuschlag erforderlich. Den Reisenden standen ein Zugsekretariat, eine Bordküche und ein Barwagen zur Verfügung. Abgelöst wurde der Trans-Europ-Express durch den EuroCity. Die Markenrechte für den Namen Trans-Europ-Express hält die Deutsche Bahn.

Im November 1954 wurde die Trans-Europ-Express-Kommission mit Sitz in Den Haag gegründet. Dies geschah auf einen Vorschlag von Franciscus Querien den Hollander, des damaligen Präsidenten der Nederlandse Spoorwegen (NS). Gründungsmitglieder waren die Staatsbahnen von Belgien (NMBS/SNCB), der Niederlande (Nederlandse Spoorwegen), der Bundesrepublik Deutschland (DB), Frankreichs (SNCF), Italiens (FS), Luxemburgs (CFL) und der Schweiz (SBB). Die Staatsbahn Spaniens (RENFE) trat erst später bei. Die Entwicklung gemeinsamer Züge war damals in Anbetracht nationaler Vorschriften und verschiedener Stromsysteme noch nicht in Sicht.

Gemeinsame Kriterien für die Fahrzeuge waren:

  • Dieseltriebzüge mit 140 km/h Höchstgeschwindigkeit, maximal 18 Tonnen Achslast und hoher Laufruhe
  • mindestens 120 Sitzplätze, nicht mehr als drei Sitze je Reihe
  • Bordküche
  • Räume für Pass- und Zollkontrolle während der Fahrt
  • Einheitliche Lackierung in weinrot und beige; in Deutschland RAL 3004 beziehungsweise RAL 1001

Da viele internationale Strecken noch nicht elektrifiziert und Mehrsystemzüge noch nicht fertig entwickelt waren, wurden in der ersten Generation nur Dieseltriebzüge bestellt. Die Strecken ließen in den 1950er Jahren nur Geschwindigkeiten bis 140 km/h zu.

Am 2. Juni 1957 wurde der Zugbetrieb aufgenommen. Da die beteiligten Staaten sich nicht auf einheitliche Züge einigen konnten, setzten die Staatsbahnen von Frankreich (SNCF) ihren RGP1 (SNCF X 2770), Italien (FS) den ALn 442/448, Deutschland (DB) die Triebzüge VT 08.5 und VT 11.5 und die Niederlande (NS) zusammen mit der Schweiz (SBB) die Gemeinschaftsentwicklung SBB RAm TEE / NS DE IV, eigene moderne Verbrennungstriebwagen, zum Start ein. Die belgische Staatsbahn NMBS/SNCB stellte erst später, die luxemburgische CFL gar keine Fahrzeuge.

Während in den französischen und italienischen Triebwagen die Fahrgäste mit Mahlzeiten und Getränken am Platz bedient wurden, führten die schweizerisch-niederländischen und deutschen Züge einen Speisewagen, die deutschen VT 11.5 zusätzlich einen Barwagen mit einem zweiten Speiseraum.

Die fortschreitende Elektrifizierung, die Erhöhung der Geschwindigkeiten und steigende Fahrgastzahlen führten dazu, dass die Züge der Erstausstattung keine lange Einsatzzeit als TEE hatten. Die SNCF X 2770 wurden bereits 1965 auf Inlandsstrecken versetzt, die FS ALn 442/448 und DB 601 verkehrten bis 1972 als TEE, die SBB/NS RAm bis 1974.

1961 folgte der erste Elektrotriebzug der Baureihe SBB RAe TEE II, der für die vier im Verkehrsbereich gebräuchlichen Stromsysteme geeignet war. Im gleichen Jahr starteten grenzüberschreitende Güterzüge als TEEM.

Um die Züge den Fahrgastzahlen besser anpassen zu können, wurden bei der SNCF ab 1963 und bei der DB ab 1965 in neuen TEE-Verbindungen schnelle moderne Elektrolokomotiven und besonders komfortable Erste-Klasse-Wagen eingesetzt. Für die Verbindungen zwischen den Benelux-Staaten, Frankreich und Deutschland verwendeten die SNCF, SNCB und die DB Mehrsystemlokomotiven. Hingegen wurden regelmäßig, unter anderem in Emmerich am Rhein, Basel, Chiasso und auf dem Brenner, die Lokomotiven gewechselt.

1969 waren 28 TEE-Züge im Einsatz, nämlich 17 lokbespannte Kompositionen aus SNCF- oder DB-Wagen, 4 elektrische Vierstrom-Züge SBB RAe TEE II und sieben Dieseltriebzüge, darunter vier Triebzüge FS ALn 442/448.

Im Jahr 1971 wurden fast alle TEE-Züge in Deutschland in das Zwei-Stunden-Taktsystem der damals erstklassigen InterCity-Züge integriert.

Im selben Jahr entgleiste der TEE Bavaria in Aitrang im Allgäu. Bei diesem Zugunglück starben 28 Menschen.

1979 wurden viele TEE in Deutschland durch InterCity-Züge mit zwei Wagenklassen ersetzt.

Im Jahr 1982 wurde der Lufthansa-Airport-Express (LHA) zwischen Flughafen Düsseldorf und Flughafen Frankfurt Main eingerichtet. Er wurde von der Deutschen Bundesbahn bis zum Fahrplanwechsel am 28. Mai 1988 innerbetrieblich ebenfalls als TEE geführt, danach als Intercity. Schon im Jahr zuvor wurde mit dem EuroCity eine neue europäische Zuggattung für Qualitätszüge mit erster und zweiter Klasse eingeführt.

Am 24. September 1988 verkehrte der letzte TEE zwischen Zürich und Mailand. Ab dem Folgetag war er ebenfalls als EuroCity und mit neuem Wagenmaterial unterwegs. Die fünf TEE-Garnituren wurden umgebaut.

1993 wurden die ausschließlich ohne Zwischenhalt zwischen Brüssel und Paris verkehrenden EuroCity-Züge (Einsatz von INOX-TEE-Wagen) ein letztes Mal unter der Bezeichnung „TEE“ eingesetzt, jedoch bereits mit Wagen erster und zweiter Klasse. Zum darauf folgenden Sommerfahrplan verschwand allerdings das Produkt „TEE“ in Frankreich zugunsten des TGV.

Bis 1999 wurden in der Schweiz die TGV-Anschlusszüge von Bern über Neuenburg nach Frasne noch durch revidierte SBB RAe TEE II-Kompositionen bedient.

Seit 2003 verkehrt der farblich in den Ursprungszustand zurückversetzte SBB RAe TEE II für SBB Historic im Charter- und Touristikverkehr.

2004 lief die Restaurierung eines TEE-Zuges durch die Deutsche Bahn. Die geschätzten Kosten von drei Millionen Euro sollten durch 90 bis 100 Fahrten pro Jahr sichergestellt werden.

Seit 2007 verkehrt unter dem Produktnamen TEE Rheingold für das Verkehrsmuseum Nürnberg eine Garnitur TEE-Wagen einschließlich eines Aussichtswagens mit zwei Lokomotiven der Baureihe 103 im Charter- und Touristikverkehr.

In Deutschland wurden die TEE-Züge ursprünglich hauptsächlich von Dieseltriebwagen der Baureihe VT 115 gefahren. Die Deutsche Bundesbahn kaufte 1957 dazu 19 VT 11.5-Triebwagen. Die Züge fielen durch ihre stromlinienförmigen Triebköpfe auf, deren anfänglich 810 kW (1100 PS) leistende Dieselmotoren von Maybach eine Reisegeschwindigkeit von 140 km/h ermöglichten. Anfänglich, vor Ablieferung der Baureihe VT 11.5, waren auch Triebwagen der Baureihe VT 085 eingesetzt.

Ab 1965 kamen mit elektrischen Lokomotiven der Baureihen E 03 und E 10.12 bespannte Wagenzüge zum Einsatz; letztere Lokomotiven waren eine besondere Version der Baureihe E 10, deren Höchstgeschwindigkeit für den TEE-Verkehr auf 160 km/h heraufgesetzt worden war. Zuerst wurden die bereits seit 1962 verkehrenden Garnituren des Rheingold und Rheinpfeil in die TEE-Farben umlackiert, später ähnliche Fahrzeuge für die anderen TEE-Züge weiterbeschafft. Die Züge bestanden aus klimatisierten Abteilwagen und Großraumwagen erster Klasse, einem Speisewagen und in vielen Fällen einem Aussichtswagen oder Barwagen.

Ab den 1970er Jahren ermöglichten Ausbaustrecken Geschwindigkeiten bis 200 km/h bei den mit der Baureihe 103 bespannten Zügen. Die Wagen wurden mit Schlingerdämpfern und Magnetschienenbremsen nachgerüstet, Dampfheizungen und Achsgeneratoren konnten entfernt werden, da die Wagen nun über die Zugsammelschiene mit Energie versorgt wurden.

Stand: Zugnummern und Zuglauf zum Zeitpunkt der Einstellung des Zuges

Im September 2020 wurde vom deutschen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ein Fahrplan- und Grobkonzept „TransEuropExpress (TEE) 2.0 – Grenzüberschreitender Hochgeschwindigkeits- und Nachtverkehr auf der Schiene für den Klimaschutz“ vorgestellt. Das Konzept sieht zunächst vier, später vier weitere Zugpaare mit schnellfahrenden Zügen über große Entfernungen durch mehrere Länder vor. Zunächst würde je ein Zugpaar täglich die Relationen Paris–Warschau, Amsterdam–Rom, Berlin–Barcelona und Amsterdam–Barcelona mit Fahrtzeiten von ca. 10 bis 14½ Stunden befahren. Nach Fertigstellung von drei Tunnelprojekten käme je ein Zugpaar Berlin–Rom, Paris–Budapest, Paris–Stockholm und Stockholm–München hinzu. Zusätzlich wurden acht Nachtzugverbindungen über die zum Teil gleichen Strecken vorgeschlagen. Nur bei zwei der acht Verbindungen hat eines der angedachten Hochgeschwindigkeits-Triebfahrzeuge eine Zulassung für die gesamte Strecke. In 7 von 15 zu bedienenden Ländern hat keines der Fahrzeuge eine Zulassung. Dass der TEE 2.0 wirklich eine Konkurrenz zum Flugzeug werden könnte, werten manche Beobachter angesichts der Präsentation als unwahrscheinlich.

  • Am 5. Oktober 2006 erschien bei der Deutschen Post AG im Rahmen einer Wohlfahrtsmarkenserie aus vier Briefmarken eine Marke mit der Abbildung des VT 11.5 zu 55 + 25 Eurocent.
  • Die eingangs erwähnte häufig anzutreffende falsche Schreibweise wird bisweilen dem Trans Europa Express genannten Musikalbum sowie dessen gleichnamigen Titellied zugeschrieben, das die deutsche Gruppe Kraftwerk im Jahr 1977 veröffentlichte. Jedoch wurde bereits zu Beginn, zum Beispiel in einem Radiobeitrag, fälschlicherweise vom Trans-Europa-Express gesprochen, weswegen davon auszugehen ist, dass dieser Fehler seit jeher anzutreffen ist.
  • Ebenfalls 1977 entstand zwischen Emmerich und Basel SBB in einem regulär verkehrenden TEE Rheingold (TEE 6/7) der Spielfilm Rheingold von Niklaus Schilling.
  • Die Folge 36 der deutschen Krimiserie Derrick trug den Namen Mord im TEE 91.
  • Mit der Eurofima-C1-Lackierung führten 1975 fünf der acht am Projekt TEE beteiligten Staatsbahnen erneut eine länderübergreifende Einheitslackierung für am internationalen Verkehr beteiligte Fahrzeuge ein, sie hatte die TEE-Lackierung von 1957 zum Vorbild und löste diese teilweise ab. In Deutschland wurde die TEE-Lackierung ab Ende der 1970er Jahre leicht modifiziert (Fensterband elfenbein statt beige, Dach umbragrau, Schürzen rot statt schwarzgrau) und erst 1986 durch die Einführung der sogenannten Produktfarben der Deutschen Bundesbahn abgelöst.
  • Eurofima-Wagen
  • INOX-TEE-Wagen
  • TEE Rail Alliance
  • Fritz Stöckl: Trans-Europ-Express. Der Werdegang des TEE-Betriebes. Rösler + Zimmer, Augsburg 1971
  • Maurice Mertens (deutsche Übersetzung und Bearbeitung Bernd von Mitzlaff): TRANS EUROP EXPRESS, Alba Verlag, Düsseldorf 1987, ISBN 3-87094-114-6
  • Hans-Bernhard Schönborn: Die TEE-Züge der Schweiz. Luxuszüge für Europa. GeraMond, München 2002, ISBN 3-7654-7122-4
  • Christian Zellweger: TEE – Ikone der Luxuszüge. AS, Zürich 2003, ISBN 3-905111-95-0
  • Rüdiger Block: Die TEE-Triebwagen der Deutschen Bundesbahn. EK, Freiburg 2004, ISBN 3-88255-102-X
  • Peter Goette: TEE-Züge in der Schweiz und Schweizer TEE-Züge im Ausland. EK, Freiburg 2006, ISBN 3-88255-697-8
  • Peter Goette: TEE-Züge in Deutschland. EK, Freiburg 2008, ISBN 978-3-88255-698-8
  • André Papazian: Faszination TEE. Transpress, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-613-71417-5
  • Daniel Häni: Trans Europ Express, Plakatkunst 1957–1990, Oberrieden 2017, ISBN 978-3-906118-51-2
  • Daniel Häni: Trans Europ Express, Plakatkunst, Band 2, Oberrieden 2022, ISBN 978-3-85997-061-8
  • SWR: Eisenbahn-Romantik – Der TEE (Folge 17)
  • SWR: Eisenbahn-Romantik – Zwischen Länderzauber und TEE-Träumen (Folge 537)
  • Trans-Europ-Express, französisch-belgischer Spielfilm von Alain Robbe-Grillet aus dem Jahr 1966
  • TEE-Classics
  • Ausführliche Beschreibung der Züge mit Abbildungen in der Schweizerischen Bauzeitung, doi:10.5169/seals-63921
  • Marc Ribeli (SBB Historic): Trans Europ Express, im Blog des Schweiz. Nationalmuseums, Dez. 2021

Text submitted to CC-BY-SA license. Source: Trans-Europ-Express by Wikipedia (Historical)